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Wie zu erwarten war, stellen die klassischen Saisonbranchen Gaststättenwesen
(111), Bauwesen (33) und Landwirtschaft (29) die am stärksten besetzten Wirt¬
schaftsklassen dar. Weiters sind folgende Branchen überdurchschnittlich vertreten:
der Handel ist mit 56 Betrieben die zweitgrößte Saisonbranche, mehr als 10
Betriebe stellen die Wirtschaftsklassen Verkehr, Metalle, Rechts- und Wirtschafts¬
dienste, Holz und Kunst. Die Beschäftigungsanteile zeigen ein ähnliches Bild (vgl.
Übersicht 3.3-3): rund 35 % der Arbeitnehmer sind im Gaststättenwesen beschäf¬
tigt, ca. 17 % im Bau, hohe Anteile weisen weiters Handel, Rechts- und Wirt¬
schaftsdienste und Verkehr auf.
Die verwendete Methode erlaubt es die unterschiedlichen Merkmale von Betrieben
bzw. Beschäftigten in Hinblick auf die Saison zu analysieren. Rund 80 % der
Betriebe mit einem Beschäftigungsanteil von über 90 % weisen einen saisonal
unabhängigen Beschäftigungsverlauf auf. Hinsichtlich der sozioökonomischen
Merkmale unterscheiden sich SU von SF Betriebe in Qualifikation, Nationalität und
Altersstruktur der Dienstnehmer (vgl. Übersicht 3.3-4). SF Betriebe beschäftigten
überdurchschnittlich oft Arbeiter, ausländische Beschäftigte und weisen einen
höheren Anteil an jungen Beschäftigten auf. Dies entspricht den theoretischen
Überlegungen. Auch der eindeutige Zusammenhang zwischen Saisonalität und
Betriebsgröße (vgl. Übersicht 3.3-5) kommt nicht allzu überraschend. Ein¬
schränkend muß aber festgestellt werden, daß unser Indikator zur Klassifikation
der Betriebe in Hinblick auf Betriebsgröße leicht verzerrt sein mag. Die Daten
deuten aber eindeutig darauf hin, daß die Beschäftigung in Großbetrieben weit
geringeren saisonalen Schwankungen unterliegt.
Wie bereits ausführlich diskutiert, werden Landwirtschaft, Bau und Gaststätten¬
wesen als die typischen Saisonbranchen bezeichnet. Übersicht 3.3-6 bestätigt
diese Kategorisierung allerdings nur teilweise. Zwar dominiert, relativ gesehen, die
Beschäftigung in SF Betrieben in der Landwirtschaft und insbesondere im Gaststät¬
tenwesen. Rund 1/3 der Baubetriebe wird als SF Betrieb klassifiziert, deren
Beschäftigungsanteil liegt aber nur bei 15 %. Geringfügig höhere Anteile weisen
die Branchen Kunst, Gesundheit und Verkehr auf; ebenfalls einen hohen Anteil an
Saisonbeschäftigten gibt bei den Rechts- und Wirtschaftsdiensten. Die vorliegen¬
den Daten bestätigen damit zwar auf den ersten Blick den Zusammenhang
zwischen Branche und saisonaler Beschäftigungsschwankung. Innerhalb der