Erwerbstätigkeit von SchülerInnen in Wien
I. Zusammenfassung
Eine schriftliche Befragung von Schülerinnen und Schülern an Wiener Schulen der
oberen Sekundarstufe (weiterführende Schulen im allgemein- sowie be-
rufsbildenden Bereich) im Herbst 2006 konzentrierte sich auf deren Erwerbstätig-
keit in den Ferien sowie während der Schulzeit. Befragt wurden 1.492 SchülerIn-
nen von Vollzeitschulen. Mit dem Schulbesuch sind z.T. bis zu knapp 40 Stunden
Präsenzunterricht verbunden sowie entsprechende Lern- und Übungszeiten.
67% aller SchülerInnen zwischen 15 und 20 haben Erfahrung
mit Erwerbstätigkeit in der einen oder anderen Form
Insgesamt zeigt sich, dass zwei Drittel (67%) aller befragten SchülerInnen in der
einen oder anderen Zeit einer bezahlten Tätigkeit nachgegangen sind oder gehen.
Differenziert man diese generelle Zahl nach den beiden wesentlichen Zeitperio-
den: Ferien und Schulzeit, so zeigt sich, dass der größere Teil der bezahlten Tä-
tigkeiten während der Ferien erfolgte. Markante Unterschiede zeigen sich hier
nach Geschlecht. So geben 62% der Schüler aber nur 53% der Schülerinnen an
während der Ferien gejobbt zu haben. Erwähnenswert ist, dass manche berufsbil-
dende Schulformen verpflichtende Praktika vorsehen.
Rund ein Viertel arbeitet auch während des Unterrichtssemesters
Betrachtet man all jene SchülerInnen, die im laufenden Semester erwerbstätig
sind bzw. waren, so zeigen sich nach den einzelnen Schulsparten doch erhebliche
Unterschiede. Zwischen 16% und 37% aller SchülerInnen arbeiten zumindest ge-
legentlich auch während dem Semester. Überdurchschnittlich hoch ist die Er-
werbstätigkeit bei SchülerInnen aus den wirtschaftlichen höheren Schulen sowie
bei den technischen und wirtschaftlichen mittleren Schulen. Unterdurchschnitt-
lich bei den AHSen und kaufmännischen mittleren Schulen.
Finanzielle Unabhängigkeit, Interesse und Berufserfahrung
sammeln sind die wichtigsten Motive
Befragt man die Jugendlichen nach den Motiven für die Erwerbsarbeiten, so las-
sen sich hier recht differenzierte Ergebnisse nach den Schulsparten ablesen. Fin-
det die Schaffung von höherer finanzieller Unabhängigkeit (von den Eltern) bei
den kaufmännischen und wirtschaftlichen mittleren Schulen hohen Zustimmungs-
grad (über 75%), so liegen die Werte für technische höhere Schulen bei unter
40% und bei den AHSen und kindergartenpädagogischen Ausbildungen bei etwas
über 50%. Das Sammeln von Berufserfahrungen wiederum steht bei den kaufmän-
nischen mittleren sowie den kindergartenpädagogischen Schulen hoch im Kurs.
Das Knüpfen von Kontakten in die Arbeitswelt findet insgesamt aber die geringste
Zustimmung. Die Werte dafür liegen um die 20%. Das Interesse an den konkret
ausgeführten Tätigkeiten streut wieder erheblich nach den Schulsparten. Deutlich
zustimmend wird dies von SchülerInnen in kindergartenpädagogischer Ausbildun-
gen beantwortet.
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