Full text: Motive für die Berufswahl

8. Zusammenfassende Ergebnisse Diese Studie über die Motive für die Berufswahl von SchülerInnen zeigt eine bunte Palette von Motivlagen. Am Ende dieser Forschungsarbeit kann auf wichtige Basisregeln des Verhaltens hingewiesen werden, die für eine bestimmte Berufswahl entscheidend sind. Von Beginn an stellte es sich als sinnvoll heraus, die Berufswahl nicht isoliert als Momentaufnahme zu betrachten, sondern als langen Entscheidungsprozess zu begreifen, der sowohl an sich ändernde persönliche Befindlichkeiten als auch an unterschiedliche äußere Einflüsse angepasst wird. Die Berufswahl findet auf einer persönlich-individuellen und auf einer soziokulturellen Ebene statt. Beide Ebenen stehen in einem wechselseitigen Austausch und bedingen einander. Die persönlich-individuelle Motivationslage umfasst die besonderen individuellen Fähigkeiten von einzelnen Menschen, die innerhalb einer Familie unter Geschwistern und erst recht außerfamiliär unter Jugendlichen sehr unterschiedlich sind. Deutlich weisen die völlig verschiedenen Berufswünsche der 14-Jährigen auf dieses Phänomen hin. Die größte Einigkeit in diesem Alter besteht in der Wahl, eine weiterführende höhere Schule zu besuchen, fast alle aber wollen dies aus ganz unterschiedlichen Motiven. Persönliche Fähigkeiten zu erkennen und die persönlichen Schwächen und Stärken mit der richtigen Berufswahl zu kombinieren, stellt mit 14 Jahren für viele Jugendliche eine Überforderung dar. In diesem Alter nimmt der verträumte Blick auf eine steile Berufskarriere oft einen noch größeren Anteil ein, als er bei einer realistischen Sicht der Dinge zuträglich erscheint. Nicht wenige Jugendliche bemühen das Sprichwort, wonach ein fester Glaube Berge versetzen kann und halten an realitätsfernen Berufszielen fest. Selbst die Lehrerinnen und Lehrer können sie kaum davon abhalten, obwohl die Leistungsbeurteilung oft in eine deutlich andere Richtung weist. Der persönliche Anteil an einer Berufswahl umfasst so wichtige Fähigkeiten wie Lernfähigkeit, Lernbereitschaft, ein entsprechendes Geschick plus Flexibilität. Letztere ist oft notwendig, weil meist trotz klarer Berufswahlvorgabe Umwege genommen werden müssen, um das Ziel zu erreichen. Eine gewisse Flexibilität erleichtert es, neue Ziele ins Auge zu fassen. Äußerst wichtig bei der Berufswahl ist eine gute familiäre Unterstützung (siehe Kapitel 2). 111
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