Die Ökonomische Analyse des Rechts
auf dem Prüfstand*)
Wolfgang Weigel
1. Gegenstand dieses Beitrags
1 .1 Problemstellung
Dieser Beitrag befaßt sich mit dem Stand und den Möglichkeiten der
Anwendung der "Ökonomischen Analyse des Rechts" in Österreich. Eine
kurze, wenngleich kritische Analyse der - nicht nur in Österreich - recht
bescheidenen Rezeption dieses Forschungsansatzes bildet den ersten
Teil der Arbeit. Der zweite Teil ist der Demonstration seiner Anwen
dungsmöglichkeiten anhand aktueller rechts- und wirtschaftswissen
schaftlicher Fragestellungen gewidmet. Die gewählten Beispiele aus
dem Umweltrecht und dem Wettbewerbsrecht werden dabei mit den drei
charakteristischen Analyseinstrumenten der Ökonomischen Analyse des
Rechts (ab hier kurz: ÖAR) verknüpft, nämlich dem Konzept der "Ei
gentumsrechte" , der "Transaktionskosten-Analyse" und der Theorie der
"kollektiven Willensbildung" , um so die anwendungsbezogenen Vor
und Nachteile der ÖAR herausarbeiten zu können.
1 .2 Kennzeichen des Forschungsprogramms
Es ist vielleicht angebracht, schon an dieser Stelle die eben angespro
chenen hauptsächlichen Ingredienzien des Ansatzes kurz zusammenzu
fassen. Die ÖAR ist aus der Denkschule des Neo-Institutionalismus her
vorgegangen.
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