Wirtschaft und Gesellschaft 36. Jahrgang (2010), Heft 2
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Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie
der Wissenschaften (russ.) (Moskau 2007) 64ff.
29 Vgl. Pankov, V.; Moskau wägt zwischen WTO und Zollunion ab. Russland nimmt die
Verlängerung der Beitrittsverhandlungen in Kauf, in: Neue Zürcher Zeitung (26. No-
vember 2009).
30 Pankov, V, Russland als Standort für ausländische Direktinvestitionen, in: Wirtschafts-
politische Blätter 3 (2008) 627ff.
31 Vgl. UNCTAD. World Investment Report 2007 (New York, Genf 2007) 30.
32 Vgl. UNCTAD. World Investment Report 2009 (New York, Genf 2009) 252ff.
33 Vgl. Anmerkung 4, S. 235
34 M. E. ist die internationale ökonomische Sicherheit eine Ordnung der internationalen
Wirtschaftsbeziehungen, die jegliche beabsichtigte Beeinträchtigung der lebenswich-
tigen Wirtschaftsinteressen irgendeines Landes ausschließt. Die nationale ökonomi-
sche Sicherheit ist m. E. solch ein Zustand der nationalen Wirtschaft, der durch ihre
Standhaftigkeit gekennzeichnet wird, d. h. durch die „Immunität“ gegenüber inneren
und äußeren Faktoren, die das normale Funktionieren der gesellschaftlichen Produkti-
on stören und den erreichten Lebensstandard der Bevölkerung untergraben, wodurch
sie eine erhöhte soziale Spannung in der Gesellschaft auslösen und eine Gefahr für
die Existenz des Staates selbst heraufbeschwören. Vgl. Pankov, V., Ökonomische
Sicherheit: Neue Aspekte des Problems, in: Außenhandel. Deutsche Ausgabe der
Moskauer Zeitschrift „Vneschnyaja torgowlya“ 6-7 (1992) 25ff. Eine der wichtigsten
Ausdrucksformen der ökonomischen Sicherheit auf nationaler und internationaler
Ebene ist die energiewirtschaftliche Sicherheit. Dazu gehören auch nahrungsmittel-
bezogene und ökologische Sicherheit u. a. m. Die energiewirtschaftliche Sicherheit
wird vor allem durch folgende Wesenszüge (Charakteristika) gekennzeichnet: aus-
gewogene Diversifizierung der Struktur des Primärenergieverbrauchs; mengenmäßig
und strukturell (im Sinne der Primärenergiebilanz) akzeptables Verhältnis zwischen
Eigenproduktion, Exporten und Importen von Energieträgern; gute geografische und
warenbezogene Struktur des Außenhandels mit Ernergieträgern; befriedigender Zu-
stand der Infrastruktur im BEK; Vorhandensein ausreichender Reservekapazitäten in
allen BEK-Branchen; ein technischer Zustand der BEK-Anlagen, der große Havarien
in der Regel prophylaktisch vermeiden oder wirksam bekämpfen lässt; Umweltfreund-
lichkeit des Produktionsapparates des BEK und des Reproduktionsprozesses in ihm.
Zusammenfassung
Der russische Brennstoff- und Energiekomplex (BEK) spielt in der globalen Energie-
wirtschaft eine herausragende Rolle. Der Autor nimmt das Potenzial (Vorräte usw.) an
Energieträgern, deren Förderung bzw. Produktion, den Wirtschaftsmechanismus des
BEK mit dessen Regulierung auf den Ebenen von Markt und Staat, Errungenschaften
und Engpässe, die mangelnde Modernisierung u. a. m. ins Visier. In enger Verflechtung
mit diesen Problemen wird die Außenwirtschaft des russischen BEK, insbesondere der
Handel und der Kapitalverkehr, untersucht. Die im Titel des vorliegenden Artikels for-
mulierte Frage ist nach Meinung des Autors mit „sowohl als auch“ zu beantworten. Vor
diesem Hintergrund werden die Perspektiven des BEK der RF gemäßigt positiv einge-
schätzt.