1. Einleitung
Organisationsentwicklung ist die fortlaufende, aktive Gestal-
tung von Prozessen und Strukturen einer Organisation mit dem
Ziel, sie effizienter, effektiver und leistungsfähiger zu machen.
Gleichzeitig geht es bei einer solchen oft umfassenden Reorgani-
sation auch darum, die Beschäftigten aktiv einzubinden und
eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Gender
Mainstreaming in der Organisationsentwicklung bedeutet, da-
bei auch das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter zu verfol-
gen.
Mit der Strategie Gender Mainstreaming werden Organisa-
tionsentwicklungsprozesse insgesamt sowie deren Instrumente
gleichstellungsorientiert gestaltet. Es gilt der Grundsatz einer
funktionsgerechten Organisationsstruktur und Ausstattung mit
der Maßgabe, dabei diskriminierende Wirkungen zu unterbin-
den und gleichstellungsfördernde Wirkungen zu erzielen.
Gender Mainstreaming ist aber auch selbst ein Organisations-
prinzip und bedarf eines Implementierungskonzeptes. Dabei ist
Gleichstellung Führungsaufgabe (top down), wird aber als
Querschnittsaufgabe gleichzeitig aktiv von allen Mitarbeitenden
verwirklicht (bottom up). Gleichstellung ist ein definiertes und
kommuniziertes Organisationsziel mit klar geregelten Zustän-
digkeiten in der Steuerung, einer entsprechenden Ablauforgani-
sation, einer Gleichstellung unterstützenden Personalentwick-
lung und der jeweiligen fachlichen Umsetzung in den Hand-
lungsfeldern und Sachgebieten.
Das vorliegende Buch bietet in den ersten Kapiteln einen
theoretischen Überblick zum Thema Gender Mainstreaming
und Organisationsentwicklung. In Folge werden Best-Practice-
Beispiele und Benchmarks zur Implementierung von Gender-
Mainstreaming-Prozessen anhand einer vergleichenden Studie
der Firma matkovits+geiger vorgestellt. (Untersucht wurden das
Österreichische Arbeitsmarktservice, die Oberösterreichische
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