Sozial- und Wirtschaftsstatistik aktuell AK Wien
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Ausgabe 6/2012
Beschäftigungssituation von Wiener ArbeitnehmerInnen
mit Migrationshintergrund
WUSSTEN SIE, DASS…
? knapp 40 % der Wiener ArbeitnehmerInnen ausländische Wurzeln haben?
? besonders Frauen mit Migrationshintergrund häufig in niedrigqualifizierten Bereichen
beschäftigt sind?
? MigrantInnen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind?
? über 30 % der ArbeitnehmerInnen mit Migrationshintergrund nicht entsprechend ihrer
Qualifikation beschäftigt sind?
? rund 60 % der Vollzeitbeschäftigten mit Migrationshintergrund im Monat weniger als
EUR 1.400 netto verdient?
Laut den Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 2010 der Statistik Austria haben in
Österreich 19 % der erwerbstätigen Frauen und Männer einen Migrationshintergrund. In
Wien ist dieser Anteil mit gut einem Drittel bedeutend höher: knapp 40 % der unselbstständig
erwerbstätigen Wiener und 39 % der Wienerinnen haben ausländische Wurzeln.
Die größte Gruppe der Beschäftigten kommt dabei aus dem Ex-jugoslawischen Raum,
gefolgt von Menschen aus der Türkei, den neuen EU Ländern und Deutschland.
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
In Wien üben rund 60 % der Personen mit Migrationshintergrund eine Hilfs- oder
Anlerntätigkeit aus, bei Nicht-MigrantInnen beträgt dieser Anteil 17 %. Allerdings variiert
dieser Anteil stark nach der Herkunft der MigrantInnen: Personen mit türkischem oder
philippinischen Hintergrund arbeiten häufiger als Hilfs- und Anlernkräfte, Personen mit
deutscher oder iranischer Herkunft sind hingegen häufiger in hochqualifizierten und leitenden
Tätigkeiten zu finden.
Besonders Frauen mit Migrationshintergrund sind häufig im niedrigqualifizierten Bereich
beschäftigt. 19 % der Migranten und 13 % der Migrantinnen erreichen im Zeitverlauf eine
bessere berufliche Position. Bei den Nicht-MigrantInnen schaffen rund 39 % einen
beruflichen Aufstieg.
Die folgende Abbildung – die Beschäftigung aufgeschlüsselt nach Berufsbereichen – zeigt
eine tendenziell ungleiche Verteilung: Bei der eher höher qualifizierten Berufsgruppe der
„Mandatar(e)innen, Rechts- Verwaltungs- und Büroberufe“ sind nur rund 14 % der
zugewanderten Personen zu finden, bei den Nicht-MigrantInnen sind es 35 %.
In den technischen Berufen gibt es große Unterschiede nach Herkunftsland und Geschlecht.
Vergleichsweise hoch ist hier der Anteil der in diesem Segment beschäftigten Männer (22 %)