AK Stadt · Seite 15 wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
einer Ebene zusammen, wodurch die Kinder und
Jugendlichen unterschiedliche Räume gemein-
sam nutzen und somit den Tag gemeinsam ver-
bringen. Insgesamt stehen 12.000 Quadratmeter
Gebäudefläche zur Verfügung.
Bewegen in Sichtbeziehungen
Kinder brauchen in den Pausen Bewegung, sehr
viel Bewegung, schließlich sind sie danach ja
gezwungen, eine Stunde lang ruhig und konzen-
triert in einer Klasse zu sitzen. Für die Architektur
ist das der Kernpunkt einer neuen Bildungsein-
richtung. Ringartige Erschließungszonen bieten
den idealen in sich geschlossenen Bewegungs-
raum. Sie müssen gut gegliedert und rhythmi-
siert sein. Als Höhepunkt soll es einen Haupt-
platz geben, der über kleinere Aufweitungen und
Verengungen schließlich wieder zum Ausgangs-
punkt zurückführt.
Gute Orientierung ist wesentlich. Niemand soll
sich verirren oder verloren gehen. Dabei gilt: Ein-
fachheit ist eigentlich immer die beste Lösung.
Gangflächen erweitern sich so zu Plätzen, die
als Lerninseln oder Multifunktionsflächen fun-
gieren, um die die Bildungsräume clusterar-
tig organisiert sind. Diese Räume sollten auch
direkte Sichtbeziehungen zu den Plätzen haben.
Viel Transparenz durch Fenster im Inneren des
Gebäudes erfüllen solche Anforderungen. Einer-
seits dienen diese der Kommunikation und der
Kontaktaufnahme, andererseits auch der Kont-
rolle und der Aufsicht.
Schulraum sollte ein freundlicher, einladender
Lebensraum sein, ein Raum, in dem man sich
orientieren kann und in dem sich Kinder gebor-
gen fühlen. Auch mit dem Gebäude sollten sich
die SchülerInnen identifizieren können. Deshalb
soll eine Schule nicht nur aus Bildungsräumen
bestehen, sondern auch ein Treffpunkt für Kin-
der und Jugendliche sein. Für sie ist Schule
ein zentrales Ereignis des sozialen Zusammen-
lebens.
Freundschaften knüpfen ist ein wichtiger
Bestandteil der Freizeit von Kindern und Jugend-
lichen. Die Schule ist ein Ort des Lernens und
der Begegnung: Feste feiern, miteinander spie-
len und toben, miteinander streiten und sich wie-
der vertragen. Dafür muss ein Raum flexibel sein.
Es muss Rückzugsbereiche für Gruppen unter-
schiedlichster Größen geben, um konzentriert
und ruhig lernen zu können.
Freiraum schaffen
Ein Raum wird gerne vergessen, weil er oft nicht
als solcher wahrgenommen wird, da er nicht
von Wänden und Decken umschlossen ist: Es
ist der Freiraum – der wichtigste Bestandteil
eines Bildungsgebäudes. Wenn Kinder in die
Schule kommen, wird ihnen ein Teil ihrer Freiheit
genommen. Dieser Entzug soll kompensiert wer-
den: Bewegung spielt eine große Rolle. Dabei ist
unerlässlich, dass die Lernenden wie auch die
Lehrenden im Mittelpunkt stehen.
Gefragt sind intelligente Gebäude, solche also,
die sich rasch und schnell an unterschiedliche
Bedürfnisse anpassen lassen. o
Innen- und Außenraum sind nun
vereinigt, Trennendes ist aus der
Schule verbannt
Ein Kindergarten und zwei Ganztagsschulen finden Platz.
Sie rücken dabei auf einer Ebene zusammen, wodurch die
Kinder gemeinsam den Tag verbringen
Schulen brauchen Räume, die
sich rasch und leicht anpas-
sen lassen. Dafür braucht es
intelligente Lösungen
AHS Wien
West, Stein-
bruchstraße
Campus Penzing
Kommunikation
fördern
Der Vorplatz gliedert
sich in zwei Hauptebe-
nen, von denen aus
der Bildungscampus
Penzing erschlossen
wird. Auf jeder zweiten
Ebene gibt es eine groß-
zügige Terrasse, um die
sich das Zentrum for-
miert – das fördert die
Kommunikation.
Ein großer Eingangs-
bereich führt in das
zweigeschoßige Foyer.
Von dort aus erschließen
sich zwei leicht auffind-
bare Stiegenhäuser. Sie
sind unmittelbar an die
Kreativräume oder die
Speisesäle angeschlos-
sen. Alles ist auf kurzem
und einfachem Weg
erreichbar.
Bildungs-
campus
Penzing
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