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IndustrIe 4.0
Fridolin Herkommer
Mitarbeit: Michael Mesch
J�nner 2017
Das Wichtigste auf einen Blick
? Der Begriff Industrie 4.0 steht f�r die digitale
Vernetzung von Mensch und Maschine im Bereich
der industriellen Fertigung
? Wichtig ist, Industrie 4.0 als organisatorische Inno-
vation zu begreifen, die den Menschen und nicht
die Technik ins Zentrum stellt
? Neben dem Versprechen, durch h�here Investitio-
nen den Fokus des Wettbewerbs von den Kosten
auf die Innovationskraft zu verschieben, bleiben
Fragen rund um Besch�ftigung, Qualifikation und
die Finanzierung der n�tigen Investitionen offen
? Es gilt die digitalen Umw�lzungen zur Sicherung ei-
ner industriellen Fertigung mit hohen sozialen und
�kologischen Standards zu nutzen und Besch�f-
tigung, Wertsch�pfung und Innovation zu f�rdern
Worum es geht
Aus technologischer Sicht stehen im Zentrum von
Industrie 4.0 Daten. In Rohstoffe, Fertigungsobjek-
te und Maschinen eingebettete Microcomputer und
Sensoren berichten �ber den physikalischen Zu-
stand (Temperatur, Druck) der Objekte und l�sen
entsprechende physische Aktionen aus. Rohstoffe,
Maschinen, Menschen und IT-Systeme sollen �ber
die gesamte Wertsch�pfungskette vernetzt werden,
um relevante Daten zu generieren und weiterzuge-
ben. So soll z.B. ein hereinkommender Auftrag f�r ein
Motorrad die Bestellung der entsprechenden Roh-
stoffe und Einzelteile ausl�sen. Ein Stahlblock wird
angeliefert und kommuniziert mittels eines Micro-
computers der bearbeitenden Maschine, dass aus
ihm ein Zylinder f�r ein Motorrad eines bestimmten
Typs werden wird. Der fertige Zylinder kommuniziert
der Arbeitskraft, wo und m�glicherweise auch wie, er
eingebaut werden soll, das fertige Motorrad wieder-
um kommuniziert an den Spediteur an wen es aus-
geliefert wird, und die Kundin, wie zufrieden sie mit
dem Motorrad ist. Die Nutzungsdaten des Motorrads
kommunizieren der Entwicklungsabteilung, wie es
eingesetzt wird und beeinflussen so die Entwicklung
des Nachfolgemodells.
Ziel ist es, mittels Daten reale Produktionsprozesse
virtuell abzubilden, wodurch die Produktion in Echt-
zeit dezentral organisiert werden kann. F�r die Umset-
zung dieser Vision sind fundamentale Innovationen
erforderlich, welche nach Investitionen und Risikof-
reude der Unternehmen und des Staates1 verlangen.
Damit im Zentrum technischer Innovationen nicht
allein der Rationalisierungsgedanke steht, sondern
auch sozial- und �kologisch nachhaltige Antworten
auf vielf�ltige Bed�rfnisse gefunden werden, muss
der Mensch im Mittelpunkt der Mensch-Maschine
Beziehung stehen. F�r das Gelingen der Industrie
4.0 Vision ist entscheidend, dass die Produktions-
faktoren in arbeitsqualit�tssteigernden Erg�nzungen
zueinander und nicht als kostenbasiertes Substitut
gegeneinander eingesetzt werden.
Probleme
? starke Ver�nderung der T�tigkeitsstrukturen in vie-
len Berufen
? fehlende Investitionsbereitschaft, Nachholbedarf
bei den Investitionen in Hochgeschwindigkeitsnet-
ze
1 Mazzucato, M. (2015): The Entrepreneurial State. Anthem Press.
London
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