Paararbeitszeiten
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niedriger ist der Wert mit 2,3 für Arbeitnehmerinnen mit Abschluss einer BMS. Bei
Personen mit Maturaabschluss fällt dieser Wert mit 1,6 am geringsten aus.
Für die berufliche Stellung wird eine Tätigkeit des Partners als Facharbeiter oder Meister
als Referenzkategorie herangezogen. Selbständige sind in dieser Analyse ausgeschlossen,
da für sie keine Einkommenswerte vorliegen. Am vergleichsweise geringsten ist die
Chance auf ungleiche Verteilung bei Arbeitern in hilfs- und angelernten Tätigkeiten. Dies
trifft auch, in geringem Umfang, auf hilfs- und angelernte Tätigkeiten als Angestellter zu.
Die Werte für Angestellte mit mittlerer und höherer Tätigkeit sind nicht signifikant, d.h.,
Differenzen entfallen auf andere Faktoren.
Deutlichen Einfluss auf gleiche oder ungleiche Verteilung der Arbeitszeit und damit das
Ausmaß der Arbeitsmarktpartizipation von Frauen übt schließlich auch der Wohnort aus.
Die größten Chancen auf gleiche Verteilung bestehen in Wien, verglichen mit Wien sind
die Chancen auf ungleiche Verteilung in allen Regionen Österreichs erhöht. In städtischen
Regionen außerhalb von Wien ist die Chance um etwa ein Drittel höher, in Regionen mit
mittlerer und geringer Bevölkerungsdichte ist diese um jeweils etwa die Hälfte bzw. um
etwa 60% höher als in Wien.
Höhere Arbeitszeiten von Männern schränken die Möglichkeiten von Frauen ein,
ebenfalls in größerem Ausmaß berufstätig zu sein. So erhöht jede zusätzliche
Wochenarbeitsstunde die Chance auf Ungleichverteilung um 13%.
Verglichen mit großen Betrieben (=Referenzkategorie) ist vor allem in Betrieben bis zu
10 Beschäftigten die Chance auf ungleiche Verteilung um etwa ein Drittel erhöht. Für
Betriebe mit zwischen 11 und 499 Beschäftigten konnten keine von Großbetrieben
signifikanten Differenzen festgestellt werden.
Bezogen auf das Geburtsland der Partnerin sind zwischen in Österreich oder in anderen
EU-15-Ländern Geborenen keine signifikanten Unterschiede erkennbar. Paare mit in
anderen Ländern geborenen Partnerinnen haben meist eine etwas niedrigere Wahr-
scheinlichkeit auf ungleiche Verteilung. Bei der Interpretation anderer Werte ist Vorsicht
geboten: Die deutlich niedrigere Wahrscheinlichkeit für Ungleichverteilung bei in der
Türkei geborenen Frauen steht mit einer vergleichsweise niedrigen Erwerbstätigenquote
der türkischen Frauen in Zusammenhang. D.h., wenn türkische Frauen erwerbstätig sind,
dann doppelt so häufig als in Österreich Geborene im gleichen Ausmaß wie der Partner.
Ein höheres Netto-Stundeneinkommen des Partners schließlich erhöht die Chance auf
ungleiche Verteilung der Arbeitszeit ebenfalls. Verdient dieser 25€ pro Stunde oder mehr
ist die Chance auf ungleiche Verteilung um knapp die Hälfte höher als wenn dieser
weniger als 13€ verdient. Unterschiede nach dem Alter des jüngsten Kindes, dem
Bildungsabschluss und der Wohnregion sind hier bereits herausgerechnet. Auch bei den
mittleren Einkommensstufen zeigt sich bereits ein signifikant positiver Zusammenhang.