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STRUKTUREN DER LEIHARBEITSVERHÄLTNISSE
Mit ähnlichen Unschärfen haben auch die rezentesten EU-weiten Daten zur Leiharbeit
für die Jahre 2013 bis 2014 zu kämpfen (siehe Eurofound 2016). Trotz dieser Schwächen
können allerdings einige Muster herausgearbeitet werden. So finden sich beispielsweise
deutliche Unterschiede zwischen westeuropäischen Ländern und zentral- und osteu-
ropäischen Ländern bzw. auch südeuropäischen Ländern. Die höchsten Anteile an
Leiharbeitsverhältnissen bestehen in den Niederlanden (3,3 %), in Belgien (2,3 %) sowie
in Deutschland, Frankreich und Luxemburg (alle über 1,5 %).
Die stärksten absoluten Zuwächse im Zeitvergleich 2009 bis 2013/2014 entfallen auf
Deutschland (+29 %) und Länder, in denen Leiharbeit ein noch vergleichsweise junges
Phänomen ist (vgl. Arrowsmith 2006) – dazu zählen Polen (+48 %), Ungarn (+53 %),
Rumänien (+74,5 %) sowie die Slowakei (+34 %). Neben Deutschland sind Dänemark
(+25 %), Österreich (+15 %), Schweden (+18 %) und Belgien (+6 %) als jene westeuro-
päischen Staaten herauszustreichen, die im Untersuchungszeitraum einen Zuwachs
aufweisen.