15.6 Prozent. Der Anteil der Ge¬
werkschaft der Angestellten in
der Privatwirtschaft beträgt
9.6 Prozent, jener der Land- und
Forstarbeiter 6,5 Prozent, während
der Anteil der übrigen Gewerk¬
schaften unter 5 Prozent liegt.
Innerhalb der einzelnen Ge¬
werkschaften verzeichnen den
größten Anteil die Jugendlichen
in der Gewerkschaft der Bau-
und Holzarbeiter mit 7,8 Pro¬
zent. Es folgen die Textil-, Be-
kleidungs- und Lederarbeiter
mit 7,2 Prozent und die Metall-
und Bergarbeiter mit 5,7 Pro¬
zent.
Wien stellt 27,7 Prozent der
Gesamtzahl der Jugendlichen, Nie¬
derösterreich verzeichnet 20,5 Pro¬
zent. Es folgen Oberösterreich
mit 17,8 Prozent und die Steier¬
mark mit 16,7 Prozent. Der Anteil
der übrigen Bundesländer an der
Gesamtzahl der gewerkschaftlich
organisierten Jugendlichen liegt
unter 5 Prozent.
*
Der österreichische Gewerk¬
schaftsbund ist die größte, auf
freiwilliger Mitgliedschaft beru¬
hende Organisation unseres Lan¬
des. Die ständige Aufwärtsent¬
wicklung, die der Gewerkschafts¬
bund seit seiner Gründung im
Jahre 1945 zu verzeichnen bat und
die auch im vergangenen Jahr er¬
folgte, gibt hunderttausenden ar¬
beitenden Menschen Kraft und Zu¬
versicht, mit den täglichen Pro¬
blemen besser und leichter fertig
zu werden
Wohl weiß jeder Einsichtsvolle,
daß auch eine noch so starke
Gewerkschaftsorganisation nicht
Wunder wirken kann. Aber was
sie kann, das wird sie tun: im
Interesse ihrer mehr als 1,3 Mil¬
lionen Mitglieder kraftvoll für den
weiteren Aufstieg der Arbeiter
und Angestellten kämpfen.
^!upe
Nicht notwendig gehabt
Vor kurzem hat der Gewerkschafts¬
bund zwei wichtige Mitteilungen an
die Tageszeitungen geleitet: eine Mit¬
teilung betraf den neuesten Mitglie¬
derstand des Gewerkschaftsbundes,
die zweite enthielt einen Aufruf an
die Konsumentenschaft, sich gegen
die ursprünglich willkürlich vor¬
genommene Festsetzung des Milch¬
preises mit 2,16 Schillihg zur Wehr
zu setzen.
Von den Wiener Tageszeitungen
— und nur von diesen soll jetzt hier
die Rede sein — haben es zwei nicht
notwendig gehabt, die zahlenmäßige
Stärke des Gewerkschaftsbundes ihren
Lesern mitzuieilen, nämlich das Un¬
ternehmerblatt „Die Presse" und —
die kommunistische „Volksstimme".
Den Appell des Gewerkschaftsbun¬
des, sich gegen das Diktat des Ob¬
mannes des Milchwirtschaftsfonds zur
Wehr zu setzen, also eine für die
Konsumenten so wichtige Mitleilung,
hat sogar die „Presse" gebracht, nicht
aber die „Volksstimme".
Die „Volksstimme“ übertrifft auf
diese Weise sogar jene Zeitungen,
die am deutlichsten die Unternehmer-
interessen vertreten. Sie verschweigt
ihren Lesern die Stärke des Gewerk¬
schaftsbundes und sie verschweigt
ebenso die Aktionen, die der Gewerk¬
schaftsbund im Interesse seiner Mit¬
glieder und darüber hinaus im Inter¬
esse aller arbeitenden MenSehen
unternimmt.
Das Gewerkschaftstreffen
Vom 30. August bis 6. September 1953 findet das 3. Gesamtösterreichische
Gewerkschaftstreffen statt, das unter dem Protektorat von Präsident Johann
Böhm, Präsident Karl Mantler, Soziaiminister Karl Maisei, Vizepräsident
Erwin Altenburger und Generalsekretär Anton Prnksch steht. Den würdigen
Rahmen zu dieser Zusammenkunft der arbeitenden Menschen von Österreich
gibt Wien, die Feststadt des 3. Gesamtösterreichischen Gewerkschaftstreffens.
österreidis Hauptstadt ist seit Jahr¬
hunderten ein Brennpunkt europä¬
ischer Politik, Kultur und Wissen¬
schaft, und in vielen Straßen und Gas¬
sen begegnen uns Vergangenheit und
Gegenwart in sinnvoller Harmonie.
Die prächtigen Gebäude der Ring¬
straße, eine der schönsten Straßen der
Welt, begrenzen die Innere Stadt,
Aber auch die anderen Wiener Be¬
zirke können mit baulichen Prunk¬
stücken von erlesener Schönheit auf¬
warten. Schloß Schönbrunn^ mit seinen
herrlichen Gärten, die Karlskirche, ein
Meisterwerk des Barocks, viele Mu¬
seen mit weltberühmten Kunstschätzen
sowie technischen und naturhistori-
scben Schaustücken, sind unvergäng¬
liche Dokumente österreichischer Bau¬
kunst. Und zwischendurch leuchten
aus dem Häusermeer viele Park¬
anlagen, Grünflächen und die roten
Dächer stattlicher neuer Gemeinde¬
bauten. Mehr als hunderttausend
Häuser zählt die Donaustadt; sie alle
überragt der Stephansturm, das ewige
Wahrzeichen Wiens
Wer dem Getriebe der Großstadt
entfliehen will und entlang der schön
angelegter Höhenstraße wandert, ist
begeistert von dem landschaftlichen
Reiz dieser Stadt. Von den wald¬
gekrönten Bergen, den sonnigen Wie¬
senflächen und den rebenbedeckten
Südhängen des Wienerwaldes, die an
Wien grenzen, geht ein seltsamer
Zauber aus. der viele Dichter und
Musiker zu großen Werken inspiriert
hat.
Wien ist aber nicht allein eine
Stadl des Frohsinns und der Lieder,
sondern auch eine Stätte emsiger
Arbeit und hoher sozialer Kultur.
Ausgedehnte Fabrikanlagen in den
Vorstadtuezirken, ein auf hoher
Stule stehendes Handwerk, zahl¬
reiche Gärten, Bäder, Schulen, Kin¬
dergärten und Spitäler, viele zweck¬
schöne Gemeindebauten und Sport¬
plätze geben dem arbeitenden und
sozialen Wien ein eindrucksvolles
Gepräge.
Kolleginnen und Kollegen aus allen
Bundesländern, der österreichische
Gewerkschaftsbund und die Feststadt
des 3. Gesamtösteireichischen Gewerk-
sebaftstreffens erwarten euch zum
Gewerkschaftstreften. Wien wird ein
festliches Kleid anlegen zu eurem
Empfang; kommt und seht euch sel¬
ber an, was aus der schwer heim¬
gesuchten Stadt wieder geworden ist.
Zeigt oei Welt mit eurer Teilnahme
am Gewtikschaftstreffen, daß wir
nicht ein Volk von „Tänzern und
Geigein" sind, sondern daß Österreich
ein fieineitsliebendes demokratisches
Land ist, das seinen Wiederaufbau
und sein Bestehen vor allem dem
Fleiß und den Bemühungen der im
österreichischen Gewerkschaftsbund
vereinten Arbeiter und Angestellten
verdankt.
Das Programm
Samstag, 29. August, 16 Uhr: Eröffnung
des Gewerkschaftstreffens mit der Ent¬
hüllung der Anton-Hueber-Büste im An-
ton-Hueber-Hof, Wien, X., Quellenstraße
Nr. 24 b. 19.30 Uhr: Festvorstellung in der
Wiener Staatsoper.
Sonntag, 30. August, bis Sonntag, 6. Sep¬
tember: Sondervorstellungen in den Staats¬
theatern und im Volkstheater zu ermäßig¬
ten Preisen. Abendkonzerte im Arkaden¬
hof des Rathauses. Es spielt der Neue
Wiener Konzertverein, Dirigent: Ftti Zim¬
mer.
Montag, 3!. August, bis Freitag, 4. Sep¬
tember: Internationales Gespräch: Refe¬
rate führender internationaler Gewerk¬
schafts-. Wirtschafts- und Sozialpolitiker.
Thema: ,,Der freie Arbeiter in de*- freien
Welt.' Ort: Festsaal des Gewerkschafts¬
hauses, Wien, IX., Maria-Thea-esien-
Straße 11.
Donnerstag, 3. September, abends: Rad¬
rennen ,,Rund um das Rathaus.“ Die Kol¬
legen Motorradfahrer sind eingeladen,
an einer Sternfahrt zum Gewerkschafts¬
treffen teilzunehmen und am Donnerstag,
dem 3. September, abends, au* dem Rat¬
hausplatz . einzutreffen.
Freitag, 4. September: Wettbewerb der
Betriebsmusikkapellen um die Preise der
Arbeiterkammer in Wien im Gesamtwert
von 50.000 Schilling (Blas- und Streich¬
orchester). Auskünfte erteilt die Zentrale
Festleitung.
Samstag, 5. September, vormittags:
Empfang der Sonderzüge auf den Bahn¬
höfen. Nachmittags: Festzug über die
Ringstraße und Praterstraße zum Stadion.
Ii. symbol.schen Gruppen und Wagen
wird der soziale Aufstieg dei arbeiten¬
den Menschen gezeigt. Abends: Festspiel
mit Feuerwerk im Wiener Stadion.
Sonntag, 6 September, vormittags:
Weckruf in den Bezirken. Pontifikal¬
amt in der Stephanskirche, zelebriert
durch Kardinal Erzbischof Dr. Theodor
1 n n i t z e r. Evangelischer Gottesdienst,
zelebriert durch Bischof Df. Gerhard May.
15,30 Uhr: Konzert der Wiener Sympho¬
niker im Großen Musikvereinssaal, Wien,
1., Bösendorferstraße 12. Abends: Beleuch¬
tung des HocbstraWbnmnens, des Rat¬
hauses, des Parlaments und anderer öffent¬
licher Gebäude Aufstellung der mit
Scheinwerfern beleuchteten Festzugswagen
zwischen Rathaus und Hochstrahlbrunnen.
. Festliche Abschlußveranstaltung auf dem
Rathausplatz.
Montag, 31. August, bis Donnerstag,
15 Oktober: Ausstellung, ,.Gesünder und
länger leben durch soziale Sicherheit“
im Künstlerhaus, Wien, I., Karlsplatz 5.
Sonderschau ,,Haus der Zukunft“.
Während der Dauer des Treffens fin¬
den Rundfahrten durch Wien, Führungen
durch Ausstellungen und Museen, eine
Wachaufahrt und Führungen durch Gro߬
betriebe statt.
Festbeitrag
Für den Festbeitrag von S 15,— erhält
der Teilnehmer einen Festausweis, das
Festabzeichen, das Festprogramm, die
Festschrift und einen broschierten ,.Füh¬
rer durch Wien“ mit Karte von Wien
(Buchhandelspreis S 18,—).
Der Festausweis berechtigt zur Inan¬
spruchnahme der Fahrpreisermäßigung auf
den Bundesbahnen, zur Lösung einer
Netzkarte auf der Wiener Straßenbahn
während der Dauer des Treffens, zur
Lösung von Regiekarten für alle Gro߬
veranstaltungen und zum ermäßigten, Be¬
zug von Eintrittskarten zu den im Pro¬
gramm angegebenen Konzerten, Theater-
und Kinovorstellungen sowie zum freien
Eintritt in die Ausstellung und bietet
außerdem noch viele Begünstigungen.
Für den Besuch der Wiener Messe er¬
halten die Teilnehmer mit Fes*, aus weis
am Sonntag, dem 6. September. 40 Pro¬
zent Ermäßigung. Der Eintritt in beide
Messegelände (Rotunde und Messepalast)
kostet demnach nicht 10, sondern nur
6 Schilling.
Familienangehörige haben einen Fest¬
beitrag von S 8,— zu leisten, der Teil¬
nehmerbeitrag für Kinder bis zu 14 Jah¬
ren beträgt S 3,—. Beide Kategorien er¬
halten keinen ,,Führer durch Wien“.
Das Festabzeichen ohne Festausweis
kostet S 2,— und berechtigt zum Betre¬
ten der reservierten Räume auf der Ring¬
straße während des Festzuges und zum
freien Bezug der Festschrift. Die Fest¬
abzeichen gelangen durch die Vertrauens- -
männer zum Vertrieb.
Jede Anmeldung zum Gewerkschafts¬
treffen wird registriert, und jeder
500. Teilnehmer, sofern er aus den Bun¬
desländern kommt, erhält die Hin- und
Rückfahrt gratis.
Fahrgelegenheiten und Fahrpreis¬
ermäßigungen
Um möglichst vielen Kolleginnen und
Kollegen die Reise zum 3. Gesamtöster¬
reichischen Gewerkschaftstreffen nach
Wien zu ermöglichen, gewähren die Bun¬
desbahnen weitgehende Fahrpreisermäßi-
gung-en.
FJnzelreisende: Für die Zeit vom
27. August bis 10. September 1953 er¬
halten die einzeln oder mit der Familie]
reisenden Teilnehmer am Gewerkschafts¬
treffen mit Festausweis eine 25prozentige
Ermäßigung auf allen Strecken der Bun¬
desbahnen.
Sechs-Tage-Rückfahrkarte: Bei Strecken
bis zu 250 Kilometer kann die um 25 Pro¬
zent ermäßigte Sechs-Tage-Rückfahrkarte
verwendet werden.
Sonderzüge: Auf den Hauptstrecken
werden Sonderzüge mit einer 40prozen-
tigen Ermäßigung verkehren. Sie werden
in der Zeit zwischen 4. und 7. September«
voraussichtlich ab Villach, Klagenfurt,
Graz, Leoben, Mürzzuschlag, Wiener
Neustadt, Innsbruck, Saalfelden, Salzburg,
Linz und St. Pölten geführt werden. Aus¬
künfte erteilen die Landesexekutiven des
österreichischen Gewerkschaftsbundes.
Gruppenfahrten. Für Gruppenfahrten
werden gewährt: bei 20 bis 49 Personen
20 Prozent Ermäßigung; bei 50 bis 149 Per¬
sonen 25 Piozent Ermäßigung; 150 Per¬
sonen und darüber 30 Prozent Ermäßi¬
gung.
Für die Dauer des 3. Gesamtösterrei¬
chischen Gewerkschaftstreffens werden
von der Scraßenbahndirektion Vier-Tage-
Netzkarten zum Preis von S 27,— und
Sieben-Tage-Netzkarten zum Preis von
S 45,— ausgegeben- Diese Vier- und
Sieben-Tage-Netzkerten gelten für beliebig
Viele Fahrtoh auf der Straßen- und Stadt¬
bahn im Tarifgebiet I und II.
Quariiere
Da am, 6. September 1953 die Wiener
Messe beginnt, wird die private Beschaf¬
fung von Hotelquartieren für die Teil¬
nehmer sehr schwierig sein. Es empfiehlt
sich daher, Quartiere durch rechtzeitige
Anmeldung zu sichern. Teilnehmer am
Gewerkschaftstreifen, die Verwandte odei
Bekannte in Wien haben, werden ersucht,
womöglich bei diesen Quartier zu neh¬
men.
Eine Nächtigung im Hotel (Einbettzim¬
mer) inklusive aller Abgaben- S 20,— bis
S 35,—. Bei mehrbettigen Zimmerr. erhöht
sich der Preis für jedes Bett um ungefähr
S 10,—. Für Privatquartiere pro Bett und
Nacht: S 12,—. Gemeinschaftsquartiere
mit Betten, pro Nacht: S 8,— bis S 10,—.
Während des Treffens ist im Hörndl¬
wald, Wien, XIII., ein Jugendlager ein¬
gerichtet. ,
Sparmarken
Für das 3. Gesamtösterreichische Ge¬
werkschaftstreffen werden Sparhefte und
Sparmarken im Werte von S 10,— und
S 5,— ausgegeben. Die Sparmarken wei¬
den zum vollen Betrag eingelöst und
können für Fahrt und Quartier verwendet
werden. Für nicht eingelöste Sparmarken
wird der entsprechende Betrag in bar
rückvergütet.
Die Reisesparmarken des Verbandes
für Sozialtourismus können gleichfalls lüi
das Treffen verwendet weiden.
ARBEITERBANK
AKTIE NGESELLSCHAF1 WiEN
Prompte und gediegene Durch¬
führung aller bankmäßigen Ge¬
schäfte. — Entgegennahme von
Spareinlagen gegen Verzinsung
Finanzielle Beratung
WIEN I
SE1TZERGASSE 2-4
TELEPHON, R 50-5-40 SERIE
ZWEIGSTELLE WIENZEILE,
WIEN, IV.. RECHTE WIENZEILE 37
TELEPHON, B 26-0-91
FILIALE GRAZ,
GRAZ ANNENSTRASSE 24, Tel., 33-63, 75-59
& OBERAU BU,EÄffL|CHER GÜTE
Seite 2 Nr. 187 SOLIDARITÄT