In den letzten Jahren war es zu
einer starken Nivellierung der kol¬
lektivvertraglichen Handelsange¬
stelltengehälter gekommen. Das
niedrigste Mindestgehalt betrug
814 Schilling und das höchste 1725
Schilling. Dadurch waren vor allem
die älteren und beruflich beson¬
ders qualifizierten Handelsange¬
stellten benachteiligt. Nach äußerst
schwierigen und monatelangen
Verhandlungen mit den Unter¬
nehmern gelang es der Sektion
Handel der Gewerkschaft der Pri¬
vatangestellten, eine Gehaltsent-
nivellierung durchzusetzen. Die
neuen Mindestgehälter liegen je
nach dem Dienstalter und der Qua¬
lifikation des einzelnen um 11 bis
325 Schilling über den alten Sätzen.
Urlaub zur richtigen Zeit!
Das Büro des Verbandes für Sozial¬
tourismus lenkt die Aufmerksamkeit
der Urlauber aus Arbeiter- und Ange¬
stelltenkreisen auf die jahrelang be¬
obachtete Tatsache, daß alle Gast¬
wirte in der Zeit vor dem großen
Andrang des Reisdpublikums, der be¬
kanntlich nach den Schulferien ein¬
setzt, ihre Gäste aufmerksamer und
besser bedienen können. In den mei¬
sten Fällen sind die Pensionspreise
vor der Hauptsaison auch niedriger.
Die Arbeiter und Angestellten soll¬
ten dies bei der Festsetzung ihrer
Urlaubszeit berücksichtigen. Beson¬
ders günstige Arrangements vermit¬
teln die dem Verband für Sozial¬
tourismus angeschlossenen Vereini¬
gungen (Reisebüro RUEFA, Urlaubs¬
beratung des Arbeiter- und Ange-
stelllenbundes, österreichisches Ver-
kehrsbureau) in Zusammenhang mit
4Uprozenüg.. eiinäßigten Sonderzügen
(Sitzplatz garantiert) für die Zeit vom
27. Juni bis 12. Juli für Steiermark,
Kärnten und Osttirol.
Keine Antragstellung durch Dritte
bei der Allgemeinen Invaliden¬
versicherungsanstalt
Die Allgemeine Invalidenversiche¬
rungsanstalt machte in einem Rund¬
schreiben darauf aufmerksam, daß die
Antragstellung zum Bezug einer Rente
durch Dritte grundsätzlich nicht mehr
Vnzueikennen ist, e« sei denn, daß
dieserjDritte,vom Rentenwerber eine
schriftliche Vollmacht vorlegt. Der¬
artige Vollmachten sind nach den
Bestimmungen des Sozialversiche¬
rungs-Uberleitungsgesetzes gebühren-
und stempelfrei zu behandeln.
Diese Vorgangsweise der Anstalt
wird damit begründet, daß sich in der
Praxis Fälle ereignet haben, in denen
Versicherte gelegentlich einer Bei-
tragsnachentrichtung angaben, sie
hätten von dem in ihrem Nameii ge¬
stellten Rentenantrag keine Kenntnis.
ARBEITERBANK
AKTIENGESELLSCHAFT WIEN
Prompte und gediegene Durch¬
führung aller bankmäßigen Ge¬
schäfte. — Entgegennahme von
Spareinlagen gegen Verzinsung
Finanzielle Beratung
WIEN I
SEtTZERGASSE 2-4
TELEPHON, R 50-5-40 SERIE
ZWEIGSTELLE WIENZEILE,
WIEN. IV.. RECHTE WIENZEILE 37
TELEPHON, B 26-0-91
Filiale Graz,
GRAZ. ANNENSTRASSE 24, Tel., 33-63. 75-39
HoCtandb J)an&
an die österreichischen Arbeiter und Angestellten
Bei der Generalkonferenz des Internationalen Arbeiterhilfswerkes in Eg-
mond-aan-Zee (Holland) vom 17. bis 19. April 1953 sprach der Sekretär des
niederländischen Gewerkschaftsbundes J. Landman herzliche Worte des
Dankes für die internationale Solidarität anläßlich der holländisAen Über¬
schwemmungskatastrophe. Er führte unter anderem aus:
Was aufrichtige internationale Solidarität heißt, haben wir in Holland in
den letzten Monaten, gelegentlich der großen Katastrophe, welche unser
Land und Volk getroffen hat auf rührende Weise empfunden.
Von allen Seiten wurde uns materielle und finanzielle Hilfe geboten. Rüh¬
rend und eindrucksvoll war diese internationale Solidarität, wovon direkte
Hilfeleistung und finanzielle Hilfsaktionen von den westeuropäischen Ländern,
Amerika und anderen überseeischen Ländern Zeugnis ablegten. Neben so
treffenden Beweisen des Miterlebens haben wir als niederländischer Gewerk¬
schaftsbund seitens unserer Schwesterorganisationen im Auslande wohl¬
gemeinte Zeichen der Solidarität und Opferbereitschaft erhalten.
Obwohl ich eigentlich keine spezielle Meldung machen sollte von der Hille
der einzelnen Länder und Organisationen, bitte ich Sie, mir zu erlauben, i ü r
ein Land eine Ausnahme zu machen, das heißt für Öster¬
reich und den österreichischen Gewerkschaftsbund.
Die Gewerkschaftsbewegung dieses kleinen Landes, dessen Bevölkerung
unter solch schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhält¬
nissen lebt, hat es geleistet, für die Opfer der Wasserflut meh'r
als dreiundeinhalb Millionen Schilling einzusammeln.
Dasjenige, was Österreich und alle anderen Freunde von Holland — und
an erster Stelle unsere ausländischen Gewerkschallsfreunde — als tatkräftige
internationale Solidarität aufgebracht haben, hat uns tief gerührt, und alte,
die dabei beteiligt waren, können sich des Dankes des ganzen niederländischen
Volkes bewußt sein.
Die Stadt Wien zeigt ihre Kuntttchätze
Die Wiener Museen beherbergen
Kunstschätze und Schaustücke von un¬
ermeßlichem Wert. So sind im Kunst¬
historischen Museum wieder jene
300 erlesensten Schaustücke — Bilder,
Kunstgegenstände und Gobelins — zu
sehen, die zuletzt in Amerika ausge¬
stellt waren und dort, wie überall,
hunderttausende Menschen begeister¬
ten. Dann das Naturhistorisdie Mu¬
seum, eines der sieben größten Mu¬
seen der Welt, in dem im Verlaufe von
200 Jahren eine überwältigende Fülle
interessanter und wissenschaftlich be¬
deutungsvoller Schaustücke gesam¬
melt wurden. Ferner das Technische
Museum mit seinen 300.000 Ausstel¬
lungsstücken, darunter das erste Auto¬
mobil, die erste Schiffsschraube, die
erste Näh- und die erste Schreib¬
maschine der Welt.
Das Niederösterreichische Landes¬
museum mit dem 4000 Liter fassenden
Großaquarium, in dem 30 Sorten in
Österreich vorkommender Fische zu
sehen sind, und den einmaligen Schau¬
stücken aus der Römerzeit Nieder¬
österreichs. Und schließlich das Barock¬
museum, in dem die hervorragendsten
Kunstwerke der Barockzeit in dem
einmaligen Barodebau, dem Belvedere,
ausgestellt sind.
Obwohl die Museen im allgemeinen
Samstag nachmittag geschlosssen sind,
wurde für die Teilnehmer am Gewerk-
schaftstreffen eine Verlängerung der
Besuchszeit erwirkt.
Diese Kunstschätze können also
am 3. Gesamtösterreichischen Gewerk¬
schaftstreffen am Samstag, dem 5. Sep¬
tember 1953, bis 16 bzw. bis 19 Uhr
abends unter sachkundiger Führung
besichtigt werden.
Der Festzug
Im Rahmen der Feierlichkeiten des
Gewerkschaftstreffens findet unter
anderem auch ein Festzug in der
Länge von ungefähr vier Kilometer
statt, der sich vom Nordbahnhof
über die Taborstraße, Kai, Ring,
Praterstraße, Hauptallee zum Stadion
bewegen wird. Der Festzug umfaßt
65 bis 70 Festgruppen, die von Fest¬
wagen, überdimensionalen Symbolen,
kostümierten Darstellergmppen,
Musikkapellen, Fahnenträgergruppen
gebildet werden.
Der Festzug, der am 5. September
1953 um 15 Uhr beim Nordbahnhof
startet, wird vier bis viereinhalb
Stunden benötigen, um sich in das
ab 19 Uhr im Stadion beginnende
Festspiel einzufügen
Am 6. September 1953 werden die
im Festzug verwendeten Festwagen
und überdimensionalen Symbole auf
der Ringstraße zur Besichtigung auf-
gestellt und abend« durch improvi¬
sierte Lichtanlagen angestrahlt.
Der Festzug wird durch eine Auf¬
fahrt der Motorradfahrer eingeleitet,
die in einer Sternfahrt aus ganz
Österreich zum Gewerkschaftslreffen
kommen. Die Auffahrt wird auf dem
Rathausplatz unterbrochen, wo Vor¬
führungen der Grazer Kunslkrafl-
fahrer erfolgen.
Dank für einen schönen Gewinn
Bei dem letzten Preisausschreiben
der „Solidarität" wurden außer dem
Hauptpreis, einem Lohner-Roller in
Luxusausführung, noch 200 Anerken¬
nungspreise. verlost. Viele der 200 Ge¬
winner des Werkes „Österreich
schöpferisch, schaffend, feiernd"
haben uns nun ihre Freude und ihren
Dank für den Gewinn brieflich mit¬
geteilt. Wir danken für alle netten
Zuschriften, von denen wir nachfol¬
gend eine veröffentlichen.
„Welch große Überraschung er¬
wartete mich am 22. April, als ich
von der Arbeit nach Hause kam. Auf
dem Tisch lag ein Paket der .Soli¬
darität'. Beim öffnen sah ich dessen
Inhalt, den schönen Band .Öster¬
reich schöplerisch, schaffend,
feiernd1, und ich war begeistert wie
nur selten. Das Glück kam auch
einmal zu mir und überbrachte mir
ein so herrliches Geschenk, ein
Buch, wie ich es kaum in meiner
Bücherei aufweisen kann. Natürlich
wurde gleich geblättert, und beson¬
ders meine Buben haben es sofort
beschlagnahmt. ,Vati, da kann ich
mir ja nun aussuchen, was ich ler¬
nen soll1 und ähnliche Bemerkungen
gingen herum.
Nehmt von mir als Preisträger
eines Anerkennungspreises beim letz¬
ten Preisausschreiben der .Solidari¬
tät' ein herzliches .Danke schön!' ent¬
gegen.
Mit Gewerkschaftsgruß
Sepp Jage*, Reidling 81, N.-ö."
Spenden für
den ÖGB-Katastrophenfonds
VII. Ausweis der „Hollandhilfe“
Unter den vielen Nationen, die in
tatkräftiger Solidarität den Opfern
der holländischen Hochwasserkata¬
strophe ihre Hilfe angedeihen ließen,
steht Österreich, im Verhältnis zu
seiner Einwohnerzahl, in der vorder¬
sten Reihe. Besonders die österreichi¬
schen Arbeiter und Angestellten
haben bei diesem Solidaritätsakt be¬
wiesen, daß es für sie selbstverständ¬
lich ist, den von einer Katastrophe
betroffenen notleidenden Menschen zu
helfen. Mit dem hier ausgewiesenen
Betrag nähert sich die Gesamtsumme
der bisherigen Spenden fast schon
der vierten Million, und immer noch
laufen aus allen Bundesländern von
den Arbeitern und Angestellten neue
Beträge für unsere notleidenden hol¬
ländischen Freunde ein.
Belegschaften, Arbeiter- und Ange-
stelltenbetriebsrat, Gewerkschaften
und Organisationen
Arbeiter-Betr.-Rat der Firma Hof-
herr-Schrarrtz, Wien, XXL • • • • S 4.000,—
Sammelergebnis der Gewerkschaft
der Arbeiter der persön-lichen
Dienstleistungen un-d der Ver-
gnügungsib et riebe, Wien, VI. S 3.741,80
Ed. Cerveny, Wien, XII., Stein¬
bauengasse 14 S 10,—
Arbeiter u. Angestellte der Firma
Opel & Beyschilag, Wien, XII. S 325,—
Franz Rumpelmaier, Laussa 9 bei
Steyr, O.-ö. S 20,—
Betriebsrat des Stiftforstamtes
Wasserbexg bei KnitteMeid • • • • S 500,—
Sammelergebnis durch Ortsgrup¬
pen der Gewerkschaft der Eisen-
bahiner (nur ein Teilergebnis] • • S 166.379,15
Sammelergebnis der Gewerkschaft
der Angestellten der freien Be¬
rufe, Wien, IX . S 23.527,60
Die Gesamtsumme der hier aus¬
gewiesenen Spenden beträgt
198.503,55 SchÜling
Bis einschließlich 29. April sind da¬
mit Spenden in der Gesamthöhe von
3,725.785,37 Schilling
eingelangt.
Mehr als eine Million Schilling für
die „Theodor-Körner-Stiftung"
In der letzten Nummer der „Soli¬
darität“ berichteten wir über die
Gründung der „Theodor-Körner-Stif¬
tung zur Förderung der Wissenschaft
und Kunst" anläßlich des 80. Geburts¬
tages von Bundespräsident Dr. Theo¬
dor Körner.
Die fünf Gründerorganisationen
haben bisher gemeinsam mehr als
eine Million Schilljng gezeichnet.
Darüber hinaus hat der Aufruf zur
Beteiligung an der Stiftung bereits
weiten Widerhall gefunden. Auf das
Sonder-Postscheckkonto Nr. 180.180
der Arbeiterbank „Theodor-Körner-
Stiftung" wurden ' neben größeren
Summen auch kleinere Beträge über¬
wiesen, die von Arbeitern, Angestell¬
ten und selbst Rentnern stammen.
Arbeiter und Angestellte
versichern bei der
Städtischen
Versicherungsanstalt
Wien, I., Tuchlauben 8
Tel.: U 28-5-90
Geschäftsstellen im ganzen Bundesgebiet
Eigentümer und Herausgeber Österreichischer
Gewerkschattsbund. Verleger: Verlag des
Österreichischen Gewerkschattsbundes Chef¬
redakteur: Fritz Klenner Verantwortlicher
Redakteur; Karl Franta. Für die Bildbeilage
verantwortlich: Fritz Konir Gestaltung der
Bildbeilage: August Makart Alte Wien L.
Hobenstaulengasse 10—12 Druck Waldhefm-
Eberle. Wien. VII . Seidengasse 3—11
SOLIDARITÄT Nr. ISO Sette 3