Links: Gegenüber 40 Stundenkilometer mit Dampfbetrieb, jagt die nei
Elektrolok mit 95 Stundenkilometer durch die Kurven des Rekawinkl
Berges. Rechts: Sie alle haben mitgeholfen, das Werk zu vollenden. D
Festakt bei der Eröffnung der neuen Strecke am 19. Dezember 195
I WEISSER KOHLE BIS
die neue Elektrolokomotive mit Jubel und Begeisterung. Aber auch
die Augen der Ingenieure und der Eisenbahner, di^ die Probe¬
fahrt mitmachten, leuchteten freudig und stolz, als der leitende
Techniker die Fahrgeschwindigkeit bekanntga b: 110 Kilometer
Durchschnitts- und 145 Kilometer Höchstgeschwindigkeit pro Stunde.
Trotz den am Oberbau notwendigen Neuarbeiten und der zeit¬
raubenden Heranschaffung des Materials hat die gesamte Ver¬
legung der Leitung auf der 127 Kilometer langen letzten Teilstrecke
kaum 18 Monate gedauert. Durch den Fleiß aller Beteiligten konnte
der Betrieb einen Monat früher, als projektiert war, aufgenommen
werden. Tausende Tonnen Kohle wurden dadurch erspart, und
tausende Österreicher konnten schon vor Weihnachten mit den
sauberen, schnellen Elektrozügen ihre Reise amrelen.
1340 Kilometer, also 20 Prozent des österreichischen Gesamt-
eisenbahnnetzes, erreicht nun die Baulönge der elektrisch betrie¬
benen Strecken. Jeder neue elektrifizierte Bahnkilometer ist für
Österreichs Energiewirtschaft von großer Bedeutung. Allein die
Einführung des elektrischen Zugbetriebes von Amstetten nach Wien
wird den Bundesbahnen bei Vollbetrieb mehr als 100.000 Tonnen
Normalkohle im Jahr ersparen.
Immer neue Kraftwerkanlagen werden in Betrieb genommen,
immer neue Strecken werden elektrifiziert — wenn die nötigen
Geldmittel bereitgestellt werden, ist als nächste Strecke Passau—
Web gedacht —, immer mehr werden die letzten Spuren des
unseligen Krieges verwischt. Österreich baut unermüdlich auf, allen
Widerwärtigkeiten und Hindernissen zum Trotz. Nek