MAN KANN NICHT ALLES WISSEN
Costa Rica: präsidiale Repub¬
lik in Mittelamerika mit ca. 3,6 Mil¬
lionen Einwohnern; Hauptstadt:
San Jose. In Costa Rica sind
mehr als 20 Prozent der Erwerb¬
stätigen in der Landwirtschaft be¬
schäftigt. Zum Vergleich: In Öster¬
reich sind es rund 7 Prozent. Wie
nahezu alle mittelamerikanischen
Staaten stand auch Costa Rica
lange Zeit sowohl politisch als
auch wirtschaftlich stark unter
dem Einfluss der USA. Der bür¬
gerkriegsartige Konflikt 1948
prägte die jüngere politische und
wirtschaftliche Entwicklung und
brachte die Grundlagen für den
Aufbau eines sozial orientierten
demokratischen Verfassungs¬
staates. (Seite 36)
Diskurs: Abhandlung über ein
Thema; Gedankenaustausch,
Wortwechsel. (Seite 15)
EAN: Abkürzung für Europä¬
ische Artikel-Nummerierung. Die
so genannten Strichcodes sind
ein in allen Bereichen der Kon¬
sumgüterindustrie verwendbares
System zur Artikelnummerierung.
Es besteht aus dreizehn Stellen
(Striche und Ziffern), von denen
die beiden ersten Ziffern das Her¬
kunftsland kennzeichnen. (Seite 7)
Evaluierung: Auswertung, Be¬
urteilung; in derWirtschaft: Erfolgs¬
bzw. Kostenkontrolle durch einge¬
hende Analyse und Auswertung
von unternehmerischen Prozes¬
sen und deren Folgen. (Seite 8)
Finca: in Spanien: Landhaus
mit Garten, in Mittelamerika: klei¬
ner Pflanzungsbetrieb. (Seite 38)
Heimwehr: freiwillige öster¬
reichische Selbstschutzverbände,
die erstmals durch die Grenz- und
Nationalitätenkämpfe nach dem
Ersten Weltkrieg entstanden.
Nach blutigen Auseinanderset¬
zungen entwickelten sie sich zu
einer politischen Kampfbewegung
der Austrofaschisten. Von 1930
bis 1936 war die Heimwehr an der
Regierung beteiligt. 1936 wurde
sie verboten und ging in der Va¬
terländischen Front auf, die (unter
der Führung von Bundeskanzler
Schuschnigg) für die Abschaffung
des Parteienstaates eintrat. (Seite
41)
implementieren: einen Ver¬
trag oder Plan erfüllen, in die Tat
umsetzen. (Seite 31)
Just in Time: EDV-gesteuerte
Zulieferung von Produktionskom¬
ponenten in der Großserienferti¬
gung genau zu jenem Zeitpunkt,
wo diese gebraucht werden. Dies
führt unter anderem zu einer Re¬
duzierung der Lagerhaltungskos¬
ten und der Durchlaufzeiten. (Sei¬
te 30)
Kaizen: ständiger Verbesse-
rungsprozess im Unternehmen
(japanisch: kai = Wandel, zen =
gut). Das Ziel ist, Personal, Kos¬
ten und Material einzusparen und
gleichzeitig Qualität, Prozess-Si-
cherheit und Produktivität zu er¬
höhen. Kaizen ist mit dem Kontinu¬
ierlichen Verbesserungsprozess
(KVP) vergleichbar. (Seite 30)
Kolumbien: Republik in Süd¬
amerika, Hauptstadt: Bogotä. Dro¬
genhandel und Politik waren in Ko¬
lumbien jahrzehntelang verfloch¬
ten. Man schätzt, dass sich bis vor
kurzem rund ein Viertel der land¬
wirtschaftlichen Fläche in der
Hand der Drogenbarone befand.
Der bewaffnete Konflikt zwischen
linksgerichteten Guerilla-Organi¬
sationen und paramilitärischen
Regierungseinheiten wurde zu ei¬
nem großen Teil mit Drogengel¬
dern finanziert. Nachdem Mitte der
90er Jahre tonnenweise Rausch¬
gift offiziell vernichtet worden war,
kam es u. a. zu Aufständen der
Koka-Bauern, die auch von kom¬
munistischen Gruppierungen un¬
terstützt wurden. Sowohl die Aus¬
schreitungen der paramilitäri¬
schen Regierungstruppen gegen
angebliche Links-Sympathisanten
unter der Zivilbevölkerung als
auch die Anschläge der Guerillas
haben dafür gesorgt, dass Kolum¬
bien zum Land mit der höchsten
Mordrate wurde. Mehr als 180.000
Menschen haben bereits das Land
verlassen. (Seite 43)
Kontinuierlicher Verbesse¬
rungsprozess: siehe Kaizen.
(Seite 30)
Lean Management (englisch;
sprich: lien menädschment): Ziel
ist die optimale Wertschöpfung in
allen Geschäftsfeldern eines Un¬
ternehmens. Diese soll nicht nur
durch technologische, sondern
auch durch systemische Rationa¬
lisierung, die meist einen grundle¬
genden Wandel der Arbeitsorga¬
nisation erforderlich macht, er¬
reicht werden. (Seite 30)
Lobbying: ist der Versuch, po¬
litische Entscheidungsträger für
seine Interessen (zum Beispiel die
Errichtung eines Einkaufszent¬
rums) zu gewinnen. Lobbys sind
eigentlich die Wandelhallen in den
britischen und amerikanischen
Parlamentsgebäuden, in denen
die Abgeordneten mit Wählern
und Interessengruppen zusam¬
mentreffen. (Seite 12)
mental: geistig. (Seite 29)
neuralgisch: problematisch,
kritisch. (Seite 15)
Nicaragua: präsidiale Republik
in Mittelamerika (4,7 Millionen Ein¬
wohner), Hauptstadt: Managua.
Das Land, in dem zwei Drittel der
Bevölkerung in Armut leben, be¬
findet sich seit Mitte der 80er Jah¬
re in einer sozialen, wirtschaftli¬
chen und politischen Dauerkrise.
Die Ursachen sind u. a. der
langjährige Bürgerkrieg sowie das
US-Handelsembargo und die fehl¬
geschlagene Wirtschaftspolitik
der linksgerichteten Sandinisten.
Reprivatisierungen, freie Markt¬
wirtschaft und andere Maßnah¬
men zeigen nur langsam Wirkung.
1997 fand der erste friedliche
Amtswechsel zwischen gewähl¬
ten zivilen Präsidenten in diesem
Jahrhundert statt. Die Landwirt¬
schaft ist nach wie vor der führen¬
de Wirtschaftszweig. (Seite 38)
OECD: Abkürzung für engl: Or¬
ganization for Economic Coopera¬
tion and Development, Organisati¬
on für wirtschaftliche Zusammen¬
arbeit und Entwicklung. 1961 ge¬
gründete Organisation mit 25 Mit¬
gliedstaaten aus aller Welt mit fol¬
genden Zielen: optimale Wirt-
schaftsentwicklcing und steigen¬
der Lebensstandard in den Mit¬
gliedsländern, Ausweitung des
Welthandels. Die OECD-Länder
stellten Anfang der 90er Jahre nur
16 Prozent der Weltbevölkerung,
hielten jedoch 67 Prozent der
Währungsreserven. Als bestim¬
mend gilt vor allem die Gruppe der
sieben westlichen Industrieländer
(G7-Länder). Deutschland, Frank¬
reich, Großbritannien, Italien, Ja¬
pan, Kanada und USA treffen sich
seit 1975 zu regelmäßigen Welt¬
wirtschaftsgipfeln. (Seite 26)
Outsourcing (englisch; sprich:
autsoarsing): Auslagerung; Unter¬
nehmensstrategie, bei der aus
Gründen der Kostenersparnis be¬
stimmte Firmenbereiche ausge¬
gliedert werden. Zum Beispiel
werden Reinigungskräfte meist
nicht mehr von Industrie- oder
Dienstleistungsbetrieben direkt
angestellt, sondern zum Beispiel
über eine Gebäudereinigungsfir¬
ma »geleast«. (Seite 30)
Panama: präsidiale Republik in
Mittelamerika mit 2,7 Millionen
Einwohnern, Hauptstadt: Pana¬
ma. In der Wirtschaftsstruktur do¬
miniert der exportorientierte Han¬
dels- und Dienstleistungssektor.
So entwickelte sich Panama zu ei¬
nem wichtigen Finanz- und Bank¬
zentrum. Der Panamakanal-Ver¬
kehr, der Tourismus und das Ge¬
schäft mit der Billigflagge (sie wird
Schiffen, die unter der Flagge an¬
derer Länder aus den unter¬
schiedlichsten Gründen nicht fah¬
ren dürfen, gegen Bezahlung zur
Verfügung gestellt) sorgen für re¬
gelmäßige Einnahmen. (Seite 38)
Partizipation: Teilnahme, Be¬
teiligung. (Seiten 13, 34)
präventiv: vorbeugend. (Seite 8)
Re-engineering (englisch;
sprich: ri-inschiniering): totale
Neuorganisation der Strukturen
eines Unternehmens ohne Rück¬
sicht auf internen Widerstand.
(Seite 31)
SMS-Nachricht: SMS = Short
Message Service; die Kurzmittei¬
lungen (Maximum 150 Zeichen)
werden von Handy zu Handy ver¬
schickt. Sie können direkt über die
Tastatur eingegeben werden.
(Seite 12)
Status quo: gegenwärtiger Zu¬
stand. (Seite 32)
Total Quality Management:
Qualitätsverbesserungspro¬
gramm für Produkte und Dienst¬
leistungen, das mit genau vorge¬
gebenen Standards arbeitet. (Sei¬
te 30)
Trainee (englisch; sprich: tre-
nie): Jungakademiker, der in ei¬
nem Unternehmen für spezielle
Aufgaben praktisch geschult wird.
(Seite 28)
Trias: Dreizahl, Dreiergruppe; Pe¬
riode der Erdgeschichte. (Seite 34)
Wiener Secession: von Se¬
zession = Trennung; 1897 trennte
sich eine Gruppe junger bildender
Künstler (u. a. auch Gustav Klimt)
von der älteren Künstlergemein¬
schaft und vollzog damit die be-
wusste Abkehr von der Malerei
des Historismus. (Seite 34)
Zero Based Budgeting (eng¬
lisch; sprich: siro besd badsche-
ting): Instrument der Kostenpla¬
nung und -kontrolle, bei dem sich
die Verteilung der Ressourcen
und Budgets an unternehmenspo¬
litischen Zielsetzungen orientiert.
(Seite 30)
46 arMlwhtsduift 10/99