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Die BAK begrüßt grundsätzlich die Erlassung neuer Lehrberufe und die Neugestaltung
bestehender Lehrberufe, um mit den technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen
Schritt zu halten und die duale Berufsausbildung für Jugendliche bzw junge Erwachsene
attraktiv zu gestalten.
Im Hinblick darauf, begrüßt die BAK den geplanten neuen Lehrberuf
„Bauwerksabdichtungstechnik“ sowie die geplante Neugestaltung der bestehenden
Lehrberufe „Bäcker/in“, „Maurer/in“ (neue Bezeichnung: „Hochbau“), „Tiefbauer/in“ (neue
Bezeichnung: „Tiefbau“), „Schalungsbau“ (neue Bezeichnung: „Betonbau“), „Dachdecker/in“
und Spengler/in“.
Zum vorgeschlagenen Lehrberuf „Backtechnologie“ hält die BAK fest, dass es für diesen
Lehrberuf nur eine eingeschränkte Anzahl an Ausbildungsbetrieben gibt und auch andere
Möglichkeiten der Neuordnung bestanden hätten, die eine breitere Einsatzmöglichkeit für die
AbsolventInnen geboten hätte (Neuordnung im Rahmen des Lehrberufes
„Lebensmitteltechnik“).
Zu den geplanten neuen Lehrberufen „Hochbauspezialist/in“, „Tiefbauspezialist/in" und
„Betonbauspezialist/in“ (jeweils vier Jahre Lehrzeit) merkt die BAK an, dass die Unterschiede
in den Berufsbildinhalten zu den Lehrberufen Betonbau, Hochbau und Tiefbau (jeweils drei
Jahre Lehrzeit) nicht so groß sind. Wie sich die Einführung von zusätzlichen 4-jährigen
Lehrberufen insgesamt auf die Quantität und Qualität der Ausbildung auswirkt, bleibt
abzuwarten; ebenso stellt sich die Frage, wie es um die Arbeitsmarktintegration der
AbsolventInnen steht – dies wird Gegenstand der Evaluierung sein.
Zum geplanten neuen Lehrberuf „Fahrradmechatronik“ weist die BAK auf die saisonbedingte
Auftragslage der Betriebe hin; eine ganzjährige Ausbildung der Lehrlinge muss sichergestellt
werden.
Ob der geplante neue Lehrberuf „Sportgerätefachkraft“ tatsächlich zusätzliche Vorteile für die
Jugendlichen bringt, bleibt abzuwarten. Die zentralen Inhalte des Lehrberufes könnten bereits
jetzt im Rahmen des bestehenden Lehrberufes „Einzelhandelskaufmann/-frau –
Sportartikelhandel“ ausgebildet werden.
Der geplante neue Lehrberuf „Nah- und Distributionslogistik“ wird seitens der BAK abgelehnt.
Die Berufsbildinhalte dieses Berufes können in der Praxis auch im Rahmen der Lehrberufe
„Bürokaufmann/-frau“ bzw „Betriebslogistikkaufmann/-frau“ ausgebildet werden. Die
zusätzlichen im vorgeschlagenen Entwurf angeführten Verrichtungen sind Hilfstätigkeiten,
welche die an einen Lehrberuf zu stellenden Anforderungen der Beruflichkeit vermissen
lassen. Der vorliegende Entwurf zum Lehrberuf Nah- und Distributionslogistik ist aus Sicht der
BAK nicht geeignet, eine qualifizierte Ausbildung sicher zu stellen. Die BAK ersucht daher,
von der Implementierung dieser 3-jährigen Ausbildung, die nach dem vorliegenden Entwurf
viel zu wenige konkrete fachliche Inhalte aufweist und keine Anschlussmöglichkeiten zu
anderen Lehrberufen (Verwandtschaften) bietet, Abstand zu nehmen.