5.4.1. Allgemeines
Bezüglich Staub wären alle bestehenden Kohlekraftwerke, die
nicht innerhalb der nächsten Jahre stillgelegt werden, auf Emissions-
werte, die dem Dampfkesselemissions-Gesetz (DKEG) entsprechen,
nachzurüsten.
Auch bei Ölkraftwerken, die bei den heute vorliegenden Ölqualitä-
ten etwa 120 bis 170 mg/rn) Staub, hauptsächlich Ölkoks, emittieren,
könnte die Möglichkeit einer weiteren Reduktion des Staub ausstoßes
durch Entstaubungseinrichtungen in Betracht gezogen werden, wobei
jedoch in bezug auf Kosten und Nutzen das gleiche gilt wie bei Ent-
schwefelungsanlagen.
Bei Staub ist durch den hauptsächlichen Einsatz der neuen Kohle-
kraftwerke und vermehrten Gaseinsatz jedenfalls eine spürbare Entla-
stung erreichbar.
Anders als bei S02 und Staub ist bei Stickoxiden (NO,) durch die
Entstickungsanlagen der neuen kalorischen Kraftwerke nur eine ge-
ringe Entlastung der Gesamtemission zu erwarten. Ein nicht zu un-
terschätzendes lokales Problem könnten auch die spezifisch große
NOx-Mengen emittierenden Gasturbinen darstellen, wenn sie über
das derzeit gegebene Maß betrieben werden sollten. Der Anteil der
Kraftwerke an den gesamten österreichischen NOx-Emissionen ist,
wie schon erwähnt, jedoch mit etwa 8% nicht so bedeutend wie der
an S02 (ca. 23% im Jahre 1980).
Eine spürbare Verminderung der Emissionen in Ballungsgebieten
wäre weiters durch vermehrte Heizwärmeauskopplung aus den kalo-
rischen Kraftwerken, die mit hohen jährlichen Einsatzzeiten betrie-
ben werden, erreichbar, da hiermit die insgesamt für Strom und
Wärme verfeuerte Brennstoffmenge deutlich vermindert werden
kann. Außerdem wird der Verbrennungsvorgang in Kraftwerken bes-
ser kontrolliert bzw. werden durch effektive Umweltschutzmaßnah-
men erhebliche Verbesserungen gegenüber Einzelfeuerungen er-
reicht.
5.4. Kernenergie
Sind es bei konventionellen thermischen Kraftwerken die festen
und/ oder gasförmigen Rückstands- bzw. Verbrennungsprodukte des
eingesetzten Rohenergieträgers, deren Einwirkung auf die Biosphäre
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