einem Land deutlich höhere Umweltschutzkostenbelastungen auftre-
ten als in anderen Ländern und zweitens generell "die Umweltschutz-
komponente im internationalen Wettbewerb in den meisten (industri-
ellen) Bereichen durchschnittlich von weit untergeordneter Bedeu-
tung (ist)" (Wicke, S, 303), Andere Faktoren, wie Qualität, Lieferfä-
higkeit, Service leistungen, Arbeitskosten, andere Preisfaktoren und
vor allem die Entwicklung der Wechselkurse spielen eine weit grö-
ßere Rolle, Trotzdem kann es sehr wohl von durch Umweltschutzko-
sten ausgelösten Preiserhöhungen zu Markt- und Exportverlusten
einzelner Firmen und Branchen gekommen sein. Der empirische
Nachweis auf volkswirtschaftlicher Ebene ist jedoch kaum möglich.
Von den zehn Industriebranchen, die in Österreich 1982 mehr als die
Hälfte ihrer Produkte exportierten, hatten nur vier (Bergbau-Magne-
sit, Eisenhütten, Chemie und Ledererzeugung) überdurchschnittliche
Umweltschutzkosten aufzuweisen.
Dies trifft auch auf die ausländische Konkurrenz zu, da bei handeI-
baren GUtem die Produktionsprozesse international gesehen sehr
ähnlich sind. Daher ist realistischerweise damit zu rechnen, daß zu-
mindest innerhalb der Konkurrenz mit anderen Industrieländern
diese österreichischen Branchen kaum Wettbewerbs nachteile durch
ihre über dem österreich ischen Durchschnitt liegende Belastung mit
Umweltschutzkosten erleiden,
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7.3. Marktanteilsentwicklung
Eine Analyse der Marktanteilsentwicklungen dieser besonders mit
Umweltschutzkosten belasteten Sektoren während der letzten 10
Jahre zeigt, daß alle diese Bereiche (Chemie, Magnesit, Eisenhütten,
Ledererzeugung, aber auch Papier und Stein-Keramik) im WeItex-
port zwischen 1973 und 1982 deutlich Marktanteile gewonnen ha-
ben: So ist etwa der nominelle Anteil österreichischer Pharmazeutika
am Weltmarkt von 0'8% auf 1'5% gestiegen, der von Düngemitteln
von 0% auf 3%, der von Kunststoffprodukten von 1"4% auf t '8%;
ebenso der von Leder von 2'0% auf 2'5%, der von Eisen und Stahl
von 2'2% auf 27%, der der Nicht- Eisenmetalle von 1'0% auf 1'6%.
Die angefUhrte Entwicklung deutet darauf hin, daß die über dem
österreichischen Industriedurchschnitt liegende Belastung mit Um-
weltkosten diese Branchen bislang keine zurechenbaren Marktanteile
gekostet hat, Daraus kann man jedoch anderseits nicht schließen, daß