GLEICHE CHANCEN FÜR SAMMLER
? Die Umsetzung der Sammelverpflichtungen gemäß
der EU-Elektroaltgeräterichtlinie ist aus Konsumen-
tInnensicht grundsätzlich positiv verlaufen, so die Ar-
beiterkammer (AK) zum vorliegenden Entwurf für
eine Novelle zur Elektroaltgeräteverordnung. Der
Wettbewerb der Sammelsysteme funktioniert; daraus
sollten die Lehren für die Verpackungsverordnung ge-
zogen werden. Weiters sollte das Prinzip, dass die Sy-
steme für die gesamte anfallende Altgerätemenge
verantwortlich sind, auch auf die Haushaltsver-
packungssammlung übertragen werden. Skeptisch ist
die AK, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen ausrei-
chen, damit alle Sammelsysteme gleichmäßig ihren
Verpflichtungen nachkommen. Wer zu wenig gesam-
melt hat, soll verpflichtet werden, die fehlende Menge
notfalls bei anderen Systemen zuzukaufen, so die AK.
Kritisch sieht die AK auch die fehlende Unabhängig-
keit der Koordinierungsstelle. HO
www.wirtschaftundumwelt.at
UM TS - MOB I L F UN K AN T E NN EN
STRAHLUNG
STÖRT NICHT
Im Juni wurde eine Schweizer
Studie zur Wirkung von Mobil-
funkantennen der neuen Genera-
tion (UMTS) veröffentlicht.
? Ergebnis: Die elektromagne-
tischen Wellen haben keinen di-
rekten negativen Einfluss auf
das menschliche Wohlbefinden.
Dies steht im Gegensatz zu ei-
ner niederländischen Erhebung
von 2003, die eine Verminde-
rung des Wohlbefindens durch
UMTS-Sendeantennen ergeben
hatte. Diese Erhebung hat nun
ein Forschungskonsortium un-
ter der Leitung von Peter Acher-
mann von der Universität
Zürich wiederholt (www.me-
diadesk.unizh.ch). Die Diffe-
renz zu den Ergebnissen der
holländischen Studie erklären
die Forscher mit einer höheren
statistischen Aussagekraft ihrer
Arbeit und einem verbesserten
Versuchsaufbau. Aussagen über
langfristige Folgen von UMTS-
Strahlung lassen die Ergebnisse
der Schweizer Studie aber nicht
zu. Das Schweizer Bundesamt
für Kommunikation sieht in den
Ergebnissen aber einen wichti-
gen Hinweis darauf, dass die in
der Schweiz geltenden Grenz-
werte die Bevölkerung nach heu-
tigem Wissensstand ausreichend
schützen. Mögliche Langzeit-
auswirkungen müssten aber wei-
terhin im Auge behalten werden
(www.bakom.admin.ch). HO
F LU G L Ä RM U ND U V P
FEHLERHAFTE
UMSETZUNG
Beschwerde einer Bürgerinitiati-
ve bei der EU-Kommission, dass
die EU-UVP-Richtlinie von Öster-
reich nicht korrekt umgesetzt
worden sei.
? Konkret beschwert sich die
Bürgerinitiative darüber, dass die
laufenden Ausbaumaßnahmen
am Flughafen Wien bisher nie ei-
ner Umweltverträglichkeits-
prüfung (UVP) unterzogen wor-
den sind. Behörden und Gesetz-
geber hätten die Richtlinie nicht
korrekt umgesetzt. So habe die
Anzahl der Flugbewegungen seit
1994 fast um 100.000 zugenom-
men. Erst seit 2005 ist gesetzlich
festgelegt, dass Maßnahmen
UVP-pflichtig sind, die 20.000
Flugbewegungen mehr binnen
fünf Jahren erwarten lassen. Die
EU-Richtlinie sieht seit Anbe-
ginn vor, dass auch Änderungen
von Projekten wie z.B. Flughä-
G LO BA L R E P O RT I N G
LEITLINIEN
BESCHLOSSEN
Auf der Konferenz der Global Re-
porting Initiative (GRI) in Ams-
terdam sind die neuen „G3“-Leit-
linien zur Nachhaltigkeitsbe-
richterstattung beschlossen
worden.
? Ziel von GRI ist es, Leitlinien
für eine transparente und ver-
gleichbare Unternehmensbe-
richterstattung über ihre Nach-
NACHRICHTEN
SEITE 4 WIRTSCHAFT & UMWELT 4/2006
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3
)
fen UVP-pflichtig sind, die er-
hebliche nachteilige Auswirkun-
gen auf die Umwelt haben kön-
nen. Mehrfach hat die NÖ Lan-
desregierung mit Bescheid fest-
gestellt, dass die jeweiligen Vor-
haben des Flughafens nicht
UVP-pflichtig seien. Weder
Standortgemeinden noch die NÖ
Umweltanwaltschaft haben da-
gegen berufen. Sollte die EU-
Kommission die Beschwerde
aufgreifen, so wird zu prüfen
sein, ob Österreich die Richtlinie
ausreichend umgesetzt hat. HO
Biosphärenpark
Wienerwald
Im Juni 2005 wurde der Biosphären-
park Wienerwald von der UNESCO an-
erkannt. Jetzt wurde die offizielle Ur-
kunde verliehen.
PendlerInnen
nach Wien
Die Anzahl der nach Wien
fahrenden PendlerInnen ist in
den letzten 25 Jahren um
53.000 gestiegen.