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o Eine strengere Regulierung von Finanzmarktakteuren.
Strengere Regeln auf internationaler Ebene wären optimal, um Regulierungsarbitrage zu
vermeiden. Da der Umfang der Aktivitäten von Finanzmarktakteuren einen erheblichen Ein-
fluss auf die Preisentwicklung hat, dürften quantitative Beschränkungen der Positionen, die
darauf gerichtet sind, das Engagement von Finanzinvestoren auf Rohstoffmärkten einzu-
schränken, mittel- bis langfristig unverzichtbar sein. Da angemessene Schranken nicht leicht
zu bestimmen sind, könnte ein erster Schritt aus „Positionspunkten“ („position points“) be-
stehen bei denen Händler zusätzliche Informationen liefern müssten. Darüber hinaus könnte
man aufgrund von Insider-Informationen den Eigenhandel für diejenigen Finanzinstitutionen
verbieten, die für ihre Kunden die Transaktionen zur Risikoabsicherung durchführen.
o Jenseits dieser Form der „weichen Regulierung“ muss eine Reihe von direkten Stabilisie-
rungsmaßnahmen für Rohstoffpreise erwogen werden. Da Regierungen und internationale
Institutionen Zugang zu denselben Informationen haben wie die Marktteilnehmer, sollten
die Schaffung eines virtuellen Reservemechanismus und die direkte Intervention auf Spot-
märkten und Finanzmärkten in Betracht gezogen werden. In finanzialisierten Rohstoffmärk-
ten kann ein Eingreifen sogar – ähnlich wie auf Devisenmärkten – dazu beitragen, Marktteil-
nehmern eine bessere Orientierung bezüglich der fundamentalen Angebots- und Nachfrage-
faktoren zu geben.
o Die Einführung eines Transaktionssteuersystems könnte die Finanzmärkte ganz allgemein
etwas bremsen.
Alle diese Maßnahmen verdienen es von der Politik ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden, auch
wenn sich herausstellen sollte, dass einige kompliziertere Konzepte nicht schnell realisierbar sind.