Akt Studie, t0 15
? Öffentlich finanzierte Werke sollten nach einer Phase ihrer kommerziellen Hauptverwertung rasch öf-
fentlich und kostenlos zugänglich gemacht werden.
Jede dieser Lösungsperspektiven wirft komplexe gesellschafts-, kulturpolitische und auch juristische Fragen
auf und verlangt teilweise tiefgreifende Eingriffe in internationales und EU-Recht. Entsprechend ist einiges
nicht kurzfristig realisierbar. Dennoch ist es aber unabdingbar, dass unabhängig von den aktuell bestehen-
den Sachzwängen eine gesellschaftliche Perspektive artikuliert werden kann, was Urheberrecht im 21. Jahr-
hundert leisten soll. Das ist die Voraussetzung, um eine Umsetzung wünschenswerter Entwicklungen ange-
hen zu können. Wenn immer nur einer Perspektive aktueller Sachzwänge gefolgt wird, lässt sich eine Re-
form, von deren Notwendigkeit hier ausgegangen wurde, nicht in den Griff bekommen.
Wir schlagen deshalb vor, in einem nächsten Schritt einige der hier nur sehr knapp skizzierten Lösungsan-
sätze vertieft und multi-perspektivisch zu beleuchten. Daraus sollte sichtbar werden, auf welchen Ebenen
(national, EU-weit, international) welche Reformschritte gesetzt werden können und welche gesellschafts-
und kulturpolitischen Konsequenzen und Effekte zu erwarten wären.