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Ausgabe 7/2013
Etwas mehr als 31% der Haushalte leben in einer privaten Mietwohnung. Als nächstes folgen
die Gemeindewohnungen, in denen knapp 24% der Wiener Haushalte wohnen. In
Genossenschaftswohnungen sind etwa 19% der Haushalte zu Hause. Das heißt in Summe
beläuft sich er Anteil der Hauptmiete an der gesamten Wohnversorgung in Wien auf beinahe
drei Viertel. Das ist deutlich mehr als im Rest von Österreich.
In Eigentumswohnungen leben 13,6% der Wiener Haushalte, etwas mehr als im
Österreichdurchschnitt. Dafür leben nur 6% der Haushalte in der Hauptstadt in einem
Einfamilienhaus, markant weniger als im Rest des Landes.
Tabelle 1: Wohnverhältnisse in Wien 2011 (Haushaltsebene)
In Prozent In 1000 Haushalten
Eigentum (Einfamilienhaus) 6,0% 51,5
Verwandte von EigentümerIn 0,6% 5,3
Wohnungseigentum 13,6% 116,1
Gemeindewohnung 23,7% 202,8
Genossenschaftswohnung 19,1% 163,0
Private Mietwohnung 31,2% 266,7
Untermiete 2,0% 16,8
Sonstige Rechtsverhältnisse 3,7% 31,3
Summe 100,0% 853,5
Quelle: Statistik Austria
Private Mietwohnungen für viele nicht mehr leistbar
Das Thema Wohnen wurde in den letzten Monaten intensiv und kontrovers diskutiert.
Ursache dafür sind die massiven Preissteigerungen in den letzten Jahren, sowohl bei
privaten Mietwohnungen, wie auch bei Eigentumsobjekten.
Was die privaten Mieten betrifft, haben zuerst die Arbeiterkammer Wien und dann das
Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung nachgewiesen, dass die Preisanstiege seit
2005 weit über den Lohnzuwächsen und der allgemeinen Teuerung liegen. Gründe dafür
sind das rege Bevölkerungswachstum in den Ballungszentren, eine geförderte
Neubauleistung, die wegen der aufgehobenen Zweckbindung in der Wohnbauförderung
deutlich unter dem Bedarf liegt, sowie unzureichende Regelungen im Mietrechtsgesetz.
Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 ist zu dem auch ein deutlicher Anstieg
der Wohnungseigentumspreise zu beobachten. Dieser fußt vor allem auf der Tatsache, dass
vermögende Haushalte aufgrund der Bankenkrise Angst um ihr Erspartes bekommen hatten
und dieses zunehmend in ‚Betongold‘ umschichteten.