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Full text: Zwischen Norm- und Realverbrauch (193)

Da Personenkraftwagen (PKW) zu den maßgeblichen Verursachern von CO2-Emissionen zählen (ca. 15 % der nationalen CO2-Emissionen im Jahr 2015), wurden im Jahr 1995 von der Europäi- schen Kommission Strategien zur Minderung der CO2-Emissionen von PKW erstellt. Im Dezember 2009 wurde hierzu die Verordnung VO (EG) Nr. 443/2009 erlassen, nach welcher die Hersteller den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2015 verbindlich auf 120 g CO2/km reduzieren mussten. Für 2021 ist ein Zielwert von 95 g CO2/km vorgesehen. Die Daten, die für das CO2-Monitoring herangezogen werden, basieren auf Testergebnissen, die unter Laborbedingungen mittels eines festgelegten Fahrprofils, eines sogenannten Testzyklus (NEFZ – Neuer Europäischer Fahr Zyklus), ermittelt werden. Europaweite Messungen zeigen, dass es eine über die Zeit zunehmende Kluft zwischen gemessenem Verbrauch bzw. CO2-Emissionen gemäß Typprüfzyklus und den Realemissionen der Fahrzeuge gibt. Bereits im Jahr 2015 hat das Umweltbundesamt im Auftrag der Arbeiterkammer Wien diese Kluft für die österreichische PKW-Flotte in den Jahren 2000 bis 2013 untersucht und festgestellt, dass die Abweichung zwischen den offiziellen Verbrauchsangaben für die Fahrzeuge und dem realen Ver- brauch deutlich zugenommen hat: im Jahr 2000 lag die Differenz zwischen Testangaben und Real- verbrauch der zulassungsstärksten Fahrzeuge bei 7 %, bis 2013 erhöhte sich der Abstand auf 27 %. Diesen Entwicklungen gegensteuernd hat die Europäische Union beschlossen, zur Messung der CO2-Emissionen eines Fahrzeuges den NEFZ durch die Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure (WLTP) zu ersetzen. Der WLTP hat zum Ziel, unter Laborbedingungen ein möglichst reales Fahrverhalten abzubilden und kommt ab Herbst 2017 zum Einsatz. Der Umstieg vom NEFZ zum WLTP wurde als Anlass genommen, die Entwicklung der Differenz zwischen Testangaben und Realverbrauch auch für die Jahre 2014 bis 2016 zu analysieren, um einen Vergleichswert vor Ein- führung des neuen Prüfzyklus zu generieren. Die Ergebnisse werden in den nachfolgenden Kapiteln erörtert.
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