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STRUKTUREN DER LEIHARBEITSVERHÄLTNISSE
3.2 Entwicklung der Leiharbeit in Österreich für den Zeitraum
1997 bis 2016
Erfreulicherweise können für Österreich zuverlässige und langfristige Daten zu Ent-
wicklung und Struktur der Leiharbeit vorgelegt werden. Datengrundlage sind Tages-
kalenderdaten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, welche von L&R
Sozialforschung einem Aufbereitungsverfahren unterzogen wurden.
Bei Betrachtung der Monatsstichtagsdaten zur Leiharbeit wird ersichtlich, dass es in
den letzten 20 Jahren mehrere Etappen der Ausweitung gab, unterbrochen von Phasen
der Rückentwicklung und Stagnation. Die erste Etappe der Ausweitung entfällt auf den
Zeitraum 1997 bis 2001. Waren im Januar 1997 noch lediglich etwas mehr als 10.000
LeiharbeiterInnen beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit Erwerbs-
einkommen oberhalb der Geringfügigkeitsgrenze registriert, so belief sich deren Zahl
im Januar 2001 auf mehr als 30.000 Versicherte, ist also auf den dreifachen Wert gestie-
gen (siehe Abbildung 2).
Nach drei Jahren mit vergleichsweise geringer Zuwachs dynamik ist für den Zeitraum
2004 bis 2007 wieder ein deutlich stärkerer Aufwärts trend erkennbar. Ausgehend
vom Januar 2004 mit knapp 31.000 Versicherten endet diese Phase mit gut 57.000
Versicherten im Januar 2008, somit mit einem Plus von 84 %. Die Auswirkungen
der Krise schlagen sich in der Folgezeit auch sehr deutlich im Wirtschaftsfeld der
Leiharbeit nieder und finden erst mit dem Jahr 2010 ihr Ende. Im Januar 2010 be -
läuft sich der Versichertenstand in der Branche auf knapp 45.000 Personen, ein Jahr
danach, im Januar 2012, werden knapp 61.000 LeiharbeiterInnen gezählt. In den
Folgejahren zeigen sich leichte Einbußen, welche mit dem Jahr 2016 wiederum ihr
Ende finden. Für das Jahr 2016 ist erneut eine leicht positive Dynamik zu erkennen,
welche bis Ende der im Rahmen dieser Studie analysierten Aufzeichnungen im März
2017 anhält.