Full text: IFAM Info - 2009 Heft 1 (1)

IFAM INFO INSTITUT FÜR AUFSICHTSRAT-MITBESTIMMUNG · NR. 1 – FEBRUAR 2009 · www.ifam-aufsichtsrat.at Die Finanzkrise ist derzeit in aller Munde und verunsichert fast alle. Binnen kürzester Zeit haben sich die Konjunkturaussichten stark ein- getrübt. Viele Unternehmen sind mit Auftrags- und Umsatzrück- gängen sowie Liquiditätsengpäs- sen, verursacht durch die Zu- rückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, konfrontiert. Tausende Beschäftigte, besonders in der Autozulieferindustrie sind von Kurz- arbeit betroffen. Manche durchaus gesunde Unternehmen nutzen die derzeitige Situation allerdings auch aus, um ungeliebte Sparmaßnahmen auf Kosten der Belegschaft unter dem Deckmantel der Wirtschaftskrise umzusetzen. Belegschaftsvertreter stehen oft vor dem Problem, die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens richtig einzu- schätzen. Der folgende Beitrag soll als erste Hilfestel- lung dazu dienen. Strategie – Informationsbeschaffung – Analyse Unternehmenskrisen wirken sich immer auf die Be- schäftigten im Unternehmen aus. Im günstigsten Fall werden die MitarbeiterInnen dazu angehalten, Über- stunden und Urlaub abzubauen, im schlechteren Fall erfolgen Einsparungen bei diversen Sozialleistungen, im schlechtesten Fall drohen Massenkündigungen und Betriebsschließungen. Der Betriebsrat muss sich jedenfalls eine eigene Stra- tegie zurechtlegen. Er kann sich gegen die von der Ge- schäftsführung vorgeschlagenen Maßnahmen wehren und manchmal damit Arbeitsplätze zumindest kurz- fristig retten. Mittel- oder langfristig könnte allerdings der Erfolg der Sanierung gefährdet werden. Er kann den Personalkürzungs- bzw. Einsparungsmaßnahmen auch gleich zustimmen, womit er jedoch seine eigene Glaubwürdigkeit und Legitimierung auf’s Spiel setzt. Egal für welche Strategie sich eine Betriebsratskör- perschaft in einer sich abzeichnenden oder akuten Unternehmenskrise entscheidet – verhindern, raus- halten, kontrollieren oder aktiv einbringen – gründliche Informationsbeschaffung und eine Analyse der aktuel- len Situation sollten immer eine dominierende Rolle spielen. Im Sinne: Wissen ist Macht und macht hand- lungsfähig! Nützen Sie alle Ressourcen – Aktivieren Sie Ihr Netzwerk Nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen. Wenn es zur Krise kommt, so aktivieren Sie Ihr Netzwerk. Überlegen Sie – am besten im Team – wer Ihre Verbündeten sind und von wem Sie Unterstüt- zung erhalten können. Denken Sie dabei an Abtei- lungsleiterInnen innerhalb des Unternehmens, Be- triebsratskollegInnen aus anderen Unternehmen, Kol- legeInnen aus Gewerkschaften und Arbeiterkammern sowie an den einen oder anderen Kapitalvertreter aus dem Aufsichtsrat oder Politikerin. FINANZKRISE – KONJUNKTURKRISE – UNTERNEHMENSKRISE RUTH NADERER, AK WIEN BETRIEBSWIRTSCHAFT
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