Die Vorteilhaftigkeit der öffentlichen (kommunalen) Bereitstellung ist auch im Lichte des v.a. in
Österreich oder Deutschland seit einem Jahrhundert bestehenden Systems der Daseinsvorsor-
ge zu bestätigen: bei der langfristigen, nachhaltigen Versorgung zu günstigen Preisen und ho-
her Qualität ist eine Notwendigkeit für einen Systemumbau oder eine Liberalisierung nicht zu
erkennen. Die öffentliche Versorgung in den untersuchten Ländern ist jedenfalls in vielerlei Hin-
sicht nicht schlechter, aber sehr oft besser als bei liberalisierten oder privaten Systemen.
Aus infrastrukturökonomischer Sicht ist v.a. die Wasserversorgung ein Bereich der Daseinsvor-
sorge, der sich aufgrund der hohen und langfristigen Investitionsnotwendigkeiten, der Aspekte
der Nachhaltigkeit (ökologisch und sozial) sowie des Rechts auf sauberes Wasser für einen
Wettbewerbsmarkt nicht eignet. Dies bedeutet nicht, dass nicht-marktliche Wettbewerbselemen-
te, die auch in der österreichischen Siedlungswasserwirtschaft umgesetzt werden, keine Bedeu-
tung erlangen sollten (z.B. Benchmarking).