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Bevor die geförderten Langzeitarbeitslosen ihre Tätigkeit als AlltagsbegleiterInnen aufnehmen
durften, erhielten sie eine rund fünfwöchige Ausbildung, die gänzlich vom AMS finanziert wurde. Diese
Ausbildung konnte für eine spätere Qualifizierung zur Heimhilfe, die insgesamt 400
Ausbildungsstunden in Theorie und Praxis beinhaltet und auf den bereits erlernten Fähigkeiten basiert,
angerechnet werden (Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, 2017b).
Dadurch sollten die Geförderten eine langfristige Berufsperspektive erhalten.
Innerhalb der kurzen Laufzeit der Aktion 20.000 wurden insgesamt 3.824 Personen gefördert. Rund
74.400 Personen wären theoretisch förderbar gewesen, sie stellen das Förderpotential dar (Hausegger
et al., 2019). Mit 869 wurden die meisten Personen in Wien gefördert, das entspricht einem Anteil von
23%. Dahinter folgen Oberösterreich und die Steiermark. Wie in Tabelle 5 dargestellt, wurde in allen
Bundesländern nur ein sehr geringer Anteil des Förderpotentials ausgeschöpft. Dies lag sicherlich an
der Unsicherheit bezüglich der tatsächlichen Umsetzung aufgrund (partei-)politischer Konflikte und
dem abrupten Ende.
Tabelle 5: Aktion 20.000 – Geförderte Personen und Förderpotential
Bundesland Geförderte Personen Anteil der Geförderten Anteil am Förderpotential
Wien 869 23% 3%
Oberösterreich 750 20% 9%
Steiermark 708 19% 8%
Niederösterreich 523 14% 3%
Kärnten 300 8% 7%
Burgenland 213 6% 8%
Tirol 209 5% 7%
Vorarlberg 158 4% 10%
Salzburg 94 2% 4%
Gesamt 3.824 100% 5%
Quelle: Hausegger et al. (2019), eigene Darstellung
42% der 3.800 Geförderten waren Frauen, damit waren sie in der Aktion 20.000 etwas stärker
vertreten als in der Gruppe der potentiell förderbaren Personen. Der Zielgruppe der Aktion 20.000
entsprechend waren die Geförderten im Durchschnitt 2,8 Jahre arbeitslos, bevor sie in das Programm
eintraten. 11% waren sogar über fünf Jahre arbeitslos.
Rund 30% der geförderten Personen verfügten maximal über einen Pflichtschulabschluss, 44% über
einen Lehrabschluss bzw. einen Abschluss einer mittleren Schule und 26% über einen
Bildungsabschluss mindestens auf Maturaniveau (Hausegger et al., 2019). Anhand dieser Zahlen zeigt
sich, dass die Geförderten im Vergleich mit den Sozialökonomischen Beschäftigungsprojekten, ein
höheres formales Bildungsniveau aufweisen. In den SÖB verfügen 55% höchstens über einen
Pflichtschulabschluss und lediglich 10% über einen Abschluss auf Maturaniveau. Das lässt vermuten,
dass sich der Mangel an geeigneten Arbeitsplätzen für die Zielgruppe der Aktion 20.000 verstärkt auch
auf qualifiziertere Tätigkeitsfelder bezieht, Sozialökonomische Beschäftigungsprojekte dagegen fast
ausschließlich niedrig qualifizierte Arbeitsplätze anbieten.
Das Durchschnittsalter der geförderten Personen im Rahmen der Aktion 20.000 lag bei 54,6 Jahren.
51% der Geförderten waren zwischen 50 und 54 Jahren und 43% zwischen 55 und 59 Jahren alt. Mit
6% war nur ein sehr geringer Anteil der Geförderten über 60 Jahre alt (Hausegger et al., 2019). Das
deutet darauf hin, dass es auch im Rahmen der Aktion 20.000 für diese Personengruppe, die kurz vor
der Alterspension stand, schwierig war neue Beschäftigungschancen zu finden.