(Fortsetzung von Seite 1)
Das Volk
hat entschieden
Rolle gespielt, ebenso das
nungsanfordernngsgesetz.
Aber auch die übrigen termin¬
gebundenen Gesetze, welche die
Wirtschaft der Spekulation weit¬
gehend entziehen und damit das
Interesse der Allgemeinheit
wahren, müssen verlängert und
gegebenenfalls verbessert wer¬
den.
Darüber hinaus müssen neue
gesetzliche Vorkehrun¬
gen gegen ein ungehemmtes
Profitstreben geschaffen werden.
Vor allem erweist sich eine
Verbesserung des Kartellgesetzes
als dringend notwendig. Ebenso
muß die Steuer- und Investitions¬
politik auf die als richtig erkann¬
ten Forderungen des Gewerk¬
schaftsbundes abgestimmt werden.
Auf dem Gebiete der
Sozialgesetzgebung
wird die Stagnation überwunden
werden müssen. Hier haben die
Volksvertreter in allererster Linie
zu beweisen, daß sie das Volk
und nicht kleine Interessen¬
gruppen vertreten.
Das Arbeitszeitgesetz
und die Gesetze zur Regelung der
Arbeitsvermittlung dul¬
den keinen Aufschub mehr. Aber
auch das Heimarbeitsgesetz, das
Bäckereiarbeiterschutzgesetz und
das Berufsausbildungsgesetz müs-
sen so schnell wie möglich ver¬
wirklicht werden.
Die Angriffe gewisser Wirt-
schaitskreise gegen unsere S o-
ziaiver Sicherung kön¬
nen jetzt nur mehr als Angriffe
gegen die Mehrheit des Volkes
betrachtet werden.
Mit der durch die Wahl zum
Ausdruck gekommenen demokra¬
tischen Einstellung des Volkes ist
die Aufrechterhaltung des Anti-
t e r r o r g e s e t z e s in seiner
gegenwärtigen Form unvereinbar.
Die Behinderung der Gewerk¬
schaftsbewegung durch das Anti¬
terrorgesetz muß fallen.
Die gewerkschaftlich organisier¬
ten Arbeiter und Angestellten
wissen, daß nun nicht mit einem
Schlage alles besser werden kann,
sondern daß jeder soziale und
wirtschaftliche Fortschritt eines
zähen Ringens und einer mühe¬
vollen Arbeit bedarf. Sie wissen
aber auch, daß durch die Wahlen
vom 22. Februar 1953 über lebens¬
wichtige Fragen, wie über die
Sicherung ihrer Arbeitsplätze und
des Rentenbezuges sowie über den
Ausbau der öffentlichen Wohnbau¬
tätigkeit und die Fortführung der
großen staatlichen Investitionen,
eine klare Entscheidung gefällt
wurde. Und sie wissen, daß die
großen politischen Entscheidungen
in ihrer Auswirkung auf den All¬
tag nur durch eine starke
Gewerkschaftsorganisa¬
tion gewährleistet werden kön-
Reisesparmarken sind da!
Ein schöner Urlaub mit Ruhe, Er- eigenen Prospekt verötientlicht wer-
holung, Besinnlichkeit öden mit Fahr- den. Er kann mit den Marken aber
Woh- ten iin eigenen Land und in an- auch Fahrkarten an den Schaltern
deren Ländern, neue, unbekannte
Gegenden, Naturwunder, Menschen
der Bundesbahn, bei den Bundesbahn-
und Postautolinien, bei der DDSG
Sitten kennenlernen — wer hat sich lösen und sie für die Teilnahme am
das nicht schon oft gewünscht?
Wenn aber die Zeit des Urlaubes
Gewerkschaftstreffen 1953 verwenden.
Der Reiseprospekt des Verbandes
herankommt, mangelt es an Geld, für Sozialtourismus wird vorsehen:
Diesem Übelstand ist beizukommen! Urlaubsaufenthalte in allen Bundes-
Wer jede Woche
oder jeden Monat
einen Betrag weg¬
legt, erreicht die¬
ses Ziel. Gelegent¬
lich ein Viertel
Wein weniger ge¬
trunken, einige
Zigaretten weniger
geraucht, schon
nützt es der Ge¬
sundheit und er¬
möglicht eine Rei¬
se! Wenn . . . Wenn
man das Geld nicht
wieder angreift.
Da hilft die
Reisekasse,
die der unter der
Führung des Ge¬
werkschaftsbundes
und des österrei¬
chischen Arbeiter-
kamnftrtages neu¬
gegründete Ver¬
band für Sozial¬
tourismus schuf. Es
ist nun so weit,
daß jeder Arbeiter
oder Angestellte in
seinem Betrieb,
beim Bildungsfunk¬
tionär, im Bildungs¬
referat seiner Ge¬
werkschaft, bei
seiner Ortsgruppe
oder im Verband
für Sozialtourismus,
Wien, L, Hohen¬
staufengasse 10,
bei den Nieder-
lassungen des Reisebüros RUEFA, des ländern, Autobusfahrten im In- uncl
österreichischen Verkehrsbüros, des Ausland, Wochenendfahrten, Sonder-
Arbeiter- und Angestelltenbundes ein züge, Reisen nach Italien, Jugosla-
schön illustriertes Reisesparheft (Preis wien, Frankreich, Holland, Schweiz,
S 3,—) und Reisesparmarken erwerben Zeltaufenthaüe am .Mittelmeer, am
kann. Die Reisesparmarken lauten auf Atlantik und in Paris. Mit einem
den Betrag von S 5,—, kosten aber Wort: für jeden Geschmack und für
nur S 4,80. • | ' i --1- ’
Mit diesen Reisesparmarken kann
der Sparer nach freier Wahl Reisen — -
und Urlaubsaufenthalte bezahlen, die sichert . sich einen schönen Urlaub
in großer Zahl Ende März in einem durch Reisesparen!
Trisannabrücke der Arlbergbahn
Photo ÖVW
jede Geldbörse das Passende!
Jeder Arbeiter und Angestellte
Urlaubs-, Oster- und Pfingstfahrten
Der österreichische Verband für
Sozialtourismus gibt hiemit allen
Betriebsräten und Betriebsbildungs-
funktionären folgende sozialtouristi¬
sche Fahrten bekannt:
Ein preiswertes Urlaubsarrangement
vom 25. April bis 3. Mai in das Ski¬
paradies der Silvretta ab S 647,--.
Anmeldung und Auskunft: öster¬
reichisches Verkehrsbüro, Wien, L,
Friedricbstraße 7.
Das Reisebüro RUEFA (Reise, Ur¬
laub, Erholung für alle), Wien, I.,
Löwelstraße 18, Salzburg, Auersperg¬
straße 11, Innsbruck, Maximilian¬
straße 7, Villach, Kaiser-Josef-Platz 4,
führt folgende Fahrten durch:
Ein neuer Typ von „Markensammler“:
Er sammelt Sparmarken für das
G e w e r k s c h a f t s t r e f f e n !
U+mrded
3. bis 7. April (Ostern), Sonderzug
nach Venedig, Fahrpreis S 150,—,
Gesamtarrangement S 350,—•.
4. bis 6. April (Ostern), Autobus¬
fahrt: Prebichl, Besichtigung des Erz¬
berges, Arrangement S 276,—.
4. bis 6. April (Ostern), Autobus¬
fahrt: Obertauern, Besichtigung einer
Lodenwalkerei, Arrangement S 292,—.
23. bis 25. Mai (Pfingsten), Auto¬
busfahrt: Salzkammergut, Besichtigung
des Salzbergwerkes in Hallein, Arran¬
gement S 363,—.
22. bis 26 Mai (Pfingsten), Sonder¬
zug nach Venedig, Fahrpreis S 150,—,
Gesamtarrangement S 350,—.
übeistunden in der CSR
Wenn jemand schon Überstunden
macht, dann will er auch etwas da¬
von haben. In den Volksdemokratien
aber ist man offenbar der Ansicht, es
genüge dem Arbeiter oder Angestell¬
ten das „stolze Bewufltsein", zur Über¬
erfüllung der diversen Fünfjahrpläne
mit letzter Kraft beigetragen zu
haben.
So lesen wir beispielsweise im
tschechoslowakischen Bergarbeiter-
Gewerkschaftsblatt „teskoslovensky
hornik" vom 19. Februar 1953 eine
Zuschrift, in der eine Angestellte der
Mährischen Kohiengrubenverwaltung
die bescheidene Anfrage stellt, ob ihr
ein Überstundenzuschlag in der Höhe
von 25 Prozent zusteht oder nicht.
Sie habe in der Grubenverwaltung
täglich von 6 bis 14 Uhr, also acht
Stunden, gearbeitet. Auf Grund der
schlechten Planerfüllung der Grube
habe sie sich — natürlich — freiwillig
für die Untertagearbeit zur Verfügung
gestellt, einen Überstundenzuschlag
aber hätte sie für diese zusätzliche
Arbeit nicht erhalten.
Das Gewerkschaftsorgan, dis be¬
zeichnenderweise vom Ministerium
für Brennstoffe herausgegeben wird,
antwortete, das Vorgehen der Be¬
triebsleitung sei vollkommen
richtig gewesen. Für die Mehr¬
arbeit im Bergwerk gebühre ihr nur
der normale Stundenlohn, da an¬
sonsten „die gesamte Lohnsumme
unberechtigterweise ansch wellen"
würde.
In Österreich erhalten Bergarbeiter
für jede geleistete Überstunde einen
Zuschlag in der Höhe von 50 be¬
ziehungsweise 100 Prozent; Frauen
dürfen, so wie in allen Kuilurstaaten
der Welt, zur Untei tagearbeit in Berg¬
werken überhaupt nicht herangezogen
werden.
Die abgerackerten Frauen noch um
die Uberstundenentlohnung betrügen,
ist ein „sozialer Fortschritt“, den nur
die Volksdemokratien iür sich in An¬
spruch nehmen dürfen.
ARBEITERBANK
AKTIE N*G ESfcLL sCHAf 1 WitN
Prompte und gediegene Durch-
tührung aller bankmäßigen Ge-
»chAfte — Entgegennahme von
Spareinlagen gegen Verzinsung