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Full text: Solidarität - Jänner 1954, Heft 208 (208)

(Fortsetzung von Seile 2) Rentenversicherungs- beiträge nachentrichten! Nachentrichtung von Rentenversi¬ cherungsbeiträgen gemäß § 31 des 1. SV-NG. zu beantragen. Die Beiträge, die gemäß § 31 des 1. SV-NG. nachentrichtet werden sol¬ len, müssen innerhalb von zwei Jah¬ ren nadi beantragter Nachentrichtung bezahlt werden. Verspätet entrichtete Beiträge sind unwirksam. (Beispiel: Wenn ein Versicherter die Beitrags- nachentrichtung am 10. November 1953 beantragt hat, muß er die Bei¬ träge bis längstens 9. November 1955 Seit Johren für jung.und olt ein Begriff: Samstag, 6. Februar 1954, in allen Sälen des Wiener Konzerthauses Beginn 21 Uhr Ende 5 Uhr früh Kabaretteinlagen prominenter Künstler Überraschungen Eintrittskarten S 22,— Kartenvorverkauf im Verlag des öster¬ reichischen Gewerkschaf.'sbundes,Wien, 111., Renn weg 1, Gassen lokal, Tel. M11-0-50, Kl. 61 sowie in allen Gewerkschaftssekretariaten und bei den Gewerkschaftsvertrauens¬ männern in den Betrieben. # Und auch in Klagenlurt am 30. ianner in sämtlichen Sälen der Arbeiterkammer Ball der,aLlcLa-eLtät Tanzeinlagen und Kabarefl. Eintritt S 8.— bezahlen. Ab 10. November 1955 ge¬ leistete Zahlungen wären in diesem Fall ungültig.) Innerhalb dieser zwei¬ jährigen Frist ist jedoch eine Raten¬ zahlung möglich. Allerdings werden Leistungen oder Leistungsteile, die nur unter Berücksichtigung der nachzuentrich¬ tenden Beiträge gebühren, erst für die Zeit nach vollständiger Bezah¬ lung der Nachversicherungsbeiträge gewährt. In diesem Zusammenhang sei er¬ wähnt, daß unabhängig von den obigen Ausführungen jeder österrei¬ chische Staatsbürger bis zum voll¬ endeten 40. Lebensjahr zum frei¬ willigen Eintritt in die Versicherung berechtigt ist (Selbstversicherung ge¬ mäß § 1243 der Reichsversicherungs¬ ordnung). Außerdem kann jeder Ar¬ beiter oder Angestellte, der seit dem 1. Jänner 1939 mindestens 26 Wochen hindurch zur Invalidenversicherung oder sechs Monate lang zur Ange¬ stelltenversicherung Pflicht beitrage geleistet hat, die Versicherung frei¬ willig fortsetzen (freiwillige Versiche¬ rung nach § 1244 der Reichsversiche- rungsordiumg). Jedenfalls wird es im Interesse jedes Arbe:tnehmers liegen, allenfalls auch durch die Entrichtung freiwilliger Beiträge seine Ansprüche zu wahren. Also nicht erst bis zum Rentenantrag warten, sondern schon frühzeitig seinen Versicherungsverlauf in Ordnung bringen. ARBEITERBANK AKTIENGESELLSCHAFT WIEN Prompte und gediegene Durch lührung eller bankmäßigen Geschäfte. — Entgegennahme von Spareinlagen. — Finanzielle Be'atung WIEN 1 SEITZERGASSE 2-4 TELEPHON, R 50-5-40 SERIE ZWEIGSTELLE WIENZEILE, WIEN, IV., RECHTE WIENZEILE 37 TELEPHON, B 24-0-91 FILIALEN, GRAZ. ANNENSTRASSE 24. KLAGENFURT. BAHNHOFSTR. 44. LINZ, WEINGARTSHOFSTRASSE 3 Kollegen Müller fehlt der Mut Eine persönliche Meinung aus- drücken wollen und nicht den Mut aulbringen, sich zu ihr zu bekennen, das ist das typische Merkmal einer negativen Raunzerei. Da schreibt uns ein Kollege „Josef Müller" einen mit voller Anschrift, Wien, XIII., Linzer- slraße 138, versehenen kriiischen Brief. Er wurde von uns trotz seinem aggressiven Ton zur Veröffentlichung bereitgelegt. Natürlich haben wir uns interessiert, ob der angegebene Name und die Adresse auch richtig sind. Das Resullat: In Wien, XIII., Linzerstraße Nr. 138, wohnt kein Josef Müller! Plötzlich ist dem Herrn „Müller" alias Raunzer das Herz in die Hose geiallen. Sein Herz, das er sich einmal ausschütten wollte, indem er es je¬ mandem gründlich „einisagt“, anonym natürlich, oder, was in diesem Fall noch verwerflicher ist, unter Verwen¬ dung des Namens eines anderen — anständigen — Menschens. Wozu so viel Charakterlosigkeit, Kollege Müller? Es wäre Ihnen auch nichls geschehen, wenn Sie sich voll zu Ihrem nachstehenden, kritischen Brief bekannt hätten. Österreich ist ein demokratisches Land. Das Duck¬ mäusertum überlassen wir den Dik¬ taturen. * An den Österreichischen Gewerk¬ schaftsbund! Als langjähriges Mitglied der Ge¬ werkschaft mach' ich Euch, unsere gewählten Arbeiterführer, auf eine Unart aufmerksam. In der „Solidari¬ tät" Nr. 206 habt Ihr eine ganze Seite mit Witzen und Karikaturen ver¬ schmiert. Dazu sind die diversen Parteizeitungen da. Für eine Gewerk¬ schaftszeitung gehört es sich, daß sie anständige und vernünftige, aus¬ schließlich österreichische Gewerk- schaftsnachrichten bringt. Uber den Streik bei der Firma Fröhlich zum Beispiel hab' ich überhaupt in unserer Zeitung noch nichts gelesen. Für so eine Vertretung müssen wir Arbeiter monatlich 24 Schilling Mitgliedsbeitrag bezahlen. Ich hoffe, daß Ihr diese Zeilen zur Kenntnis nehmt und endlich eine österreichische Gewerkschaftspolitik macht und nicht nur über Volks¬ demokratien schimpft. Wir müssen genug bezahlen und möchten etwas Vernünftiges dafür haben. Hochachtungsvoll Josef Müller, Wien, XIII., Linzerstraße 138 Und hier auszugsweise unser als „unbestellbar" zurückgekommener Ant¬ wortbrief: Werter Kollege Müller! Als Gewerkschaftsmitglied sind Sie vollkommen im Recht, wenn Sie an den Publikationen Kritik üben. Sie haben aber als langjähriges Mitglied übersehen, daß beim Abschluß jeden Jahres eine Auswahl von Karikaturen, die das Jahresgeschehen illustriert, gebracht wird. Karikaturen mögen manchen unan¬ genehm sein, aber ein freier Mensch wird sich nie daran stoßen, sondern nur prüfen, ob das, was sie aus- drücken sollen, richtig wiedergegeben ist, und zu dem haben Sie kein Wort gesagt. Sie sind im Irrtum, wenn Sie meinen, daß sieb die Gewerkschafts¬ presse nur mit Gewerkschaftsnach- ridrten aus dem Inland zu beschäfti¬ gen hat. Für diese Nachrichten ist in erster Linie der „Gewerkschaftliche Nachrichtendienst" da, der den Be¬ triebsräten zugeht. Wenn wir uns nur auf das Inland beschränken wollen, wozu brauchen wir dann eine Inter¬ nationale, gleichgültig, ob es jetzt der Internationale Bund freier Gewerk¬ schaften oder der Weltgewerkschafts¬ bund ist. über den Streik bei der Firma Fröhlich haben wir laufend über unseren Pressedienst die Tagespresse und über die jeweilige Ausgabe des „Gewerkschaftlichen Nachrichtendien¬ stes” die Betriebsräte informiert Wenn das nicht geschehen wäre, wüßten Sie wahrscheinlich selbst nicht, daß es diesen Streik gegeben hat Wenn Sie über Ihren monatlichen Mitgliedsbeitrag von 24 Schilling schreiben, so bitten wir Sie, gleich im Zusammenhang mit dem Streik bei Fröhlich zu bedenken, daß bei diesem Streik fast jedes einzelne Mitglied weit mehr an Unterstüt¬ zung erhalten hat, als es in den letzten Jahren einzahlte. Einen Kon- ftiki kann es aber in jedem Berufs¬ zweig geben, und dazu muß der gewerkschaftliche Kampffonds stark genug sein. Ganz zu schweigen von der sonsti¬ gen gewerkschaftlichen Tätigkeit, die geleistet werden muß. Sie schreiben ferner, daß wir über die Volksdemokratien schimpfen. Wir ersuchen Sie, uns mitzuteilen, wo je ein Schimpfwort gegenüber den Volks¬ demokratien gebracht wurde. Aller¬ dings, und dazu ist auch das Gewerk¬ schaftsblatt da, haben wir die Mängel und Nachteile da und dort für die Arbeiter und Angestellten festgestellt. Aber das gesamte Material, das wir veröffentlichten, wurde zum Teil aus Seit 30 Jahren! Das gute und billige Buch von der But&ec$dde Quleteßetp der Gewerkschaftspresse dieser Län¬ der entnommen, und niemand hat es noch entkräften können Wir haben ebenso gegen Spanien Stellung ge¬ nommen und lassen es uns auch nicht verwehren, Mängel in den Verei¬ nigten Staaten oder anderswo aufzu¬ zeigen. Wir bitten Sie, sich einmal in Ruhe zu überlegen, ob gerade Ihre Ansidrt die richtige sein muß, und verbleiben mit Gewerkschaftsgrüßen Redaktion der „Solidarität". Mit dieser schön ausgestatteten, bil¬ derreichen Zeitschrift, die in allgemein verständlicher-Form alle Gebiete der Wissenschaft, Kultur und Politik be¬ handelt, wird im österreichischen Zeit¬ schriftenwesen eine Lücke ausgefüllt. Der nachfolgende Auszug aus dem In¬ halt der Jänner-Nummer wird be¬ stimmt das Interesse breitester Kreise finden: Univ.-Prof. Dr. Hans Thirring: Schach dem Pessimismus!, Univ.-Prof. Dr. Leo¬ pold SchönbaueT: Hoffnungen der Medizin, Oberbaurat Arch. Ing. Rudolf J. Boeck: Planung unseres Lebensraumes. Chef¬ redakteur Karl Ausch; Wirtschafts¬ belebung, wenn . . . , Fritz Klenner: Hin freies Europa ein soziales Europa!, Ger¬ hard Fritsch: Fürchtet euch nicht! (Ge¬ dicht), Dr. Rudolf Jonas: österreichische Himalajaexpedition 1954, Dr. Maier- Schoen, München: Giietiertriebzüge für die Deutsche Bundesbahn, Hermann Kesten: Ernst Toller zum 60. Geburtstag, Ernst Toller: Nächte der Gefangenen (Gedicht), Herbert Kühn: Magie und Zauber in der Kunst der Eiszeit, Kurt Tucholsky: Splitter, Werner Warsinsky: Heimkehr eines Toten. Ferner eine Kulturschau mit Artikeln über Theater, Kunst und Filme. Verglichen mit der künstlerischen Ausgestaltung und der Fülle des Ge¬ botenen isl der Preis von 6,50 Schil¬ ling für das Einzelheit und 18 Schilling für das Vierteljahresabonnement sehr niedrig angesetzt. Einen weiteren Anziehungspunkt er¬ hält die Zeitschriit durch eine Preis¬ rätselserie mit Gewinnen im Gesamt¬ wert von 35.000 Schilling. Einer Zeitschrift wie der „Schau" ist durch ihre Absicht, wertvolles Ge¬ dankengut zu vermitteln, weiteste Verbreitung zu wünschen. Bestellungen oder Anforderungen von Probeheften sind zu richten an die Verwaltung der Zeitschrift „Die Schau“, Wien, III., Rennweg 1. Was der Gewerk¬ schafter wissen muß Erklärungen zur neuen Lohnsteuer Zur Durchführung des Einkommensteuer¬ gesetzes 1953 hat das Bundesministerium für Finanzen einen Erlaß herausgegeben, der die wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes kurz erläutert. Im einzelnen stellt der Erlaß fest: Die Steuerfreiheit für Uberstunden¬ zuschläge kann nur für tatsächlich ge¬ leistete Überstunden in Anspruch ge¬ nommen werden. Dies gilt auch für Über- slundenpauschal Vergütungen. Die nach schwierigen Verhandlungen er¬ reichte Herabsetzung der Altersgrenze zur Einstufung in die Steuergruppe II nach Er¬ reichung des vierzigsten Lebensjahres ist vom Arbeitgeber auch dann zu berücksich¬ tigen, wenn auf der Lohnsteuerkarte die Steuergruppe I vorgemerkt ist. Krankenzuschüsse, die neben dem Krankengeld aus der gesetzlichen Kran¬ kenversicherung gewährt werden, sind steuerpflichtig. Steuerfrei bleiben neuen den im Gesetz angeführten Bezügen weiterhin noch: 1. Die Reinigung der Berufskleidung auf Kosten des Arbeitgebers. 2. Aufwendungen des Arbeitgebers für die Zukunftsicherung. 3. Freimilch. 4. Freitrunk. 5. Freitabak. 6. Freie oder verbilligte Mahlzeiten im Be¬ trieb. 7. Der Mietwert freier oder verbil¬ ligter Wohnungen in werkeigenen Ge¬ bäuden, wenn der Unterschiedsbetrag zwi¬ schen dem Uberlassungspreis und dem ortsüblichen Mietpreis 20 Schilling nicht übersteigt. 8. Zinsenersparnisse bei zins- verbilligten oder unverzinslichen Darlehen. Die in Bau- und Baunebengewerben und ähnlichen Berufen gewährten Aus¬ lösungen sind auch weiterhin steuerfrei, sofern sie in Kollektivverträgen, die vor dem 1. Jänner 1954 abgeschlossen wur¬ den, festgesetzt sind. Prämien zu Veroesserungsvorsv.iiiagen sind nur mehr insofern steuerbegünstigt, als sie nicht auf das Sechstel der festen Steuersätze angerechnet werden. Weitere Durchführungsbestimmungen zu dem Einkommensteuergesetz 1953 werden voraussichtlich Anfang Februar 1954 be¬ kanntgemacht. H. Gold Spenden für die Lawtnenopfer Bis 19. Jänner 1954 sind für den Katastrophen¬ fonds des OGB folgende Beträge eingelangt: Angestelltenschaft d. Firma Austrolux, Wien, VII., Schottenfeldgasse 69, S 300,—; Arbeiter¬ schaft der Firma Austrolux, Wien, VII., Schot¬ tenfeldgasse 69, S 300,— ; Franz Edelmann, Eggenburg, S 15,—; Angestellte und Betriebs¬ rat der Firma Schenker & Co., Wien, IV., Wohllebengasse 8, S 800,—; Arbeiterbetriebs¬ rat der Firma Hiestand, Mitterhauser, Wels, S 100,— ; Alois Berger, Göblasbruck 31, N.-O., S 100,—; Jakob Neumann, Wien, XXI., Schlin- gerhof, S 100,— ; Josef Schwendinger, Haitza- winkel 16, N.-O., S 20,— ; Betriebsrat der Firma Trautenberger & Sohn, Wien - Purkersdorf, S 650,—; Ludwig Fiala, Allentsteig, N.-ö., Zwettlerstraße 239, S 10,— ; Karl Hakacz, Wien, VI., Wallgasse 35/15, S100,—; Arbeiterbetriebs¬ rat der Enzesfelder Metallwerke, Enzesfeld, S 1000,—; Arbeiter und Angestellte der Firma G. Beer, Wien, XX., Ospelgasse 18, S 500,—; Angestelltenbetriebsrat der österreichischen Brown-Boveri-Werke, Wien, X., Gudrunstraße, S 1600,— ; Betriebsrat der Firma Zuegg & Co., Wien, IM., Obere Weißgerberlände, S 170,—; Franz Dworak, Wien 149, Anadenstraße 94, S 25,—; Betriebsrat der Trofaiacher Eisen- und Stahlwerke A. G., Wien-Klosterneuburg, S 500,—; Osterr. Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Wien, S 10.000, ; An¬ gestelltenschaft d. Sparkasse in Krems, Krems/ Donau, S 225,— ; Arbeiter und Angestellte der Schuhfabrik Mirus S 951,50; Angestellte der Firma Samum, Wien, XIX., S 1000,—; Beschäf¬ tigte der Generaldirektion der NEWAG, Wien, I., Teinfaltstraße 8, S 10.000—; Arbeiter und Angestellte der Schuhfabrik Nesta S 1093, . Sämtliche Spenden für den „Katastrophen¬ fonds“ des OGB sind auf das Postsparkassen- kor.to Nr. 180.800 des österreichischen Gewerk¬ schaftsbundes zu überweisen. Arbeiter und Angestellte versichern bei der Städtischen Versicherungsanstalt Wien, I., Tuchlauben 8 Tel.: U 28-5-90 Geschäftsstellen im gonzen Bundesgebiet SOLIDARITÄT Nr. 208 Seile 3
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