(Fortsetzung von Seile 2)
Rentenversicherungs-
beiträge nachentrichten!
Nachentrichtung von Rentenversi¬
cherungsbeiträgen gemäß § 31 des
1. SV-NG. zu beantragen.
Die Beiträge, die gemäß § 31 des
1. SV-NG. nachentrichtet werden sol¬
len, müssen innerhalb von zwei Jah¬
ren nadi beantragter Nachentrichtung
bezahlt werden. Verspätet entrichtete
Beiträge sind unwirksam. (Beispiel:
Wenn ein Versicherter die Beitrags-
nachentrichtung am 10. November
1953 beantragt hat, muß er die Bei¬
träge bis längstens 9. November 1955
Seit Johren für jung.und olt ein Begriff:
Samstag, 6. Februar 1954, in allen
Sälen des Wiener Konzerthauses
Beginn 21 Uhr Ende 5 Uhr früh
Kabaretteinlagen prominenter
Künstler Überraschungen
Eintrittskarten S 22,—
Kartenvorverkauf im Verlag des öster¬
reichischen Gewerkschaf.'sbundes,Wien, 111.,
Renn weg 1, Gassen lokal, Tel. M11-0-50, Kl. 61
sowie in allen Gewerkschaftssekretariaten
und bei den Gewerkschaftsvertrauens¬
männern in den Betrieben.
#
Und auch in Klagenlurt am 30. ianner
in sämtlichen Sälen der Arbeiterkammer
Ball der,aLlcLa-eLtät
Tanzeinlagen und Kabarefl. Eintritt S 8.—
bezahlen. Ab 10. November 1955 ge¬
leistete Zahlungen wären in diesem
Fall ungültig.) Innerhalb dieser zwei¬
jährigen Frist ist jedoch eine Raten¬
zahlung möglich.
Allerdings werden Leistungen
oder Leistungsteile, die nur unter
Berücksichtigung der nachzuentrich¬
tenden Beiträge gebühren, erst für
die Zeit nach vollständiger Bezah¬
lung der Nachversicherungsbeiträge
gewährt.
In diesem Zusammenhang sei er¬
wähnt, daß unabhängig von den
obigen Ausführungen jeder österrei¬
chische Staatsbürger bis zum voll¬
endeten 40. Lebensjahr zum frei¬
willigen Eintritt in die Versicherung
berechtigt ist (Selbstversicherung ge¬
mäß § 1243 der Reichsversicherungs¬
ordnung). Außerdem kann jeder Ar¬
beiter oder Angestellte, der seit dem
1. Jänner 1939 mindestens 26 Wochen
hindurch zur Invalidenversicherung
oder sechs Monate lang zur Ange¬
stelltenversicherung Pflicht beitrage
geleistet hat, die Versicherung frei¬
willig fortsetzen (freiwillige Versiche¬
rung nach § 1244 der Reichsversiche-
rungsordiumg). Jedenfalls wird es im
Interesse jedes Arbe:tnehmers liegen,
allenfalls auch durch die Entrichtung
freiwilliger Beiträge seine Ansprüche
zu wahren. Also nicht erst bis zum
Rentenantrag warten, sondern schon
frühzeitig seinen Versicherungsverlauf
in Ordnung bringen.
ARBEITERBANK
AKTIENGESELLSCHAFT WIEN
Prompte und gediegene Durch lührung eller
bankmäßigen Geschäfte. — Entgegennahme
von Spareinlagen. — Finanzielle Be'atung
WIEN 1
SEITZERGASSE 2-4
TELEPHON, R 50-5-40 SERIE
ZWEIGSTELLE WIENZEILE,
WIEN, IV., RECHTE WIENZEILE 37
TELEPHON, B 24-0-91
FILIALEN,
GRAZ. ANNENSTRASSE 24.
KLAGENFURT. BAHNHOFSTR. 44.
LINZ, WEINGARTSHOFSTRASSE 3
Kollegen Müller fehlt der Mut
Eine persönliche Meinung aus-
drücken wollen und nicht den Mut
aulbringen, sich zu ihr zu bekennen,
das ist das typische Merkmal einer
negativen Raunzerei. Da schreibt uns
ein Kollege „Josef Müller" einen mit
voller Anschrift, Wien, XIII., Linzer-
slraße 138, versehenen kriiischen Brief.
Er wurde von uns trotz seinem
aggressiven Ton zur Veröffentlichung
bereitgelegt. Natürlich haben wir uns
interessiert, ob der angegebene Name
und die Adresse auch richtig sind. Das
Resullat: In Wien, XIII., Linzerstraße
Nr. 138, wohnt kein Josef Müller!
Plötzlich ist dem Herrn „Müller"
alias Raunzer das Herz in die Hose
geiallen. Sein Herz, das er sich einmal
ausschütten wollte, indem er es je¬
mandem gründlich „einisagt“, anonym
natürlich, oder, was in diesem Fall
noch verwerflicher ist, unter Verwen¬
dung des Namens eines anderen —
anständigen — Menschens.
Wozu so viel Charakterlosigkeit,
Kollege Müller? Es wäre Ihnen auch
nichls geschehen, wenn Sie sich voll
zu Ihrem nachstehenden, kritischen
Brief bekannt hätten. Österreich ist
ein demokratisches Land. Das Duck¬
mäusertum überlassen wir den Dik¬
taturen.
*
An den Österreichischen Gewerk¬
schaftsbund!
Als langjähriges Mitglied der Ge¬
werkschaft mach' ich Euch, unsere
gewählten Arbeiterführer, auf eine
Unart aufmerksam. In der „Solidari¬
tät" Nr. 206 habt Ihr eine ganze Seite
mit Witzen und Karikaturen ver¬
schmiert. Dazu sind die diversen
Parteizeitungen da. Für eine Gewerk¬
schaftszeitung gehört es sich, daß sie
anständige und vernünftige, aus¬
schließlich österreichische Gewerk-
schaftsnachrichten bringt. Uber den
Streik bei der Firma Fröhlich zum
Beispiel hab' ich überhaupt in unserer
Zeitung noch nichts gelesen. Für so
eine Vertretung müssen wir Arbeiter
monatlich 24 Schilling Mitgliedsbeitrag
bezahlen.
Ich hoffe, daß Ihr diese Zeilen zur
Kenntnis nehmt und endlich eine
österreichische Gewerkschaftspolitik
macht und nicht nur über Volks¬
demokratien schimpft. Wir müssen
genug bezahlen und möchten etwas
Vernünftiges dafür haben.
Hochachtungsvoll
Josef Müller,
Wien, XIII., Linzerstraße 138
Und hier auszugsweise unser als
„unbestellbar" zurückgekommener Ant¬
wortbrief:
Werter Kollege Müller!
Als Gewerkschaftsmitglied sind Sie
vollkommen im Recht, wenn Sie an
den Publikationen Kritik üben. Sie
haben aber als langjähriges Mitglied
übersehen, daß beim Abschluß jeden
Jahres eine Auswahl von Karikaturen,
die das Jahresgeschehen illustriert,
gebracht wird.
Karikaturen mögen manchen unan¬
genehm sein, aber ein freier Mensch
wird sich nie daran stoßen, sondern
nur prüfen, ob das, was sie aus-
drücken sollen, richtig wiedergegeben
ist, und zu dem haben Sie kein Wort
gesagt.
Sie sind im Irrtum, wenn Sie
meinen, daß sieb die Gewerkschafts¬
presse nur mit Gewerkschaftsnach-
ridrten aus dem Inland zu beschäfti¬
gen hat. Für diese Nachrichten ist in
erster Linie der „Gewerkschaftliche
Nachrichtendienst" da, der den Be¬
triebsräten zugeht. Wenn wir uns nur
auf das Inland beschränken wollen,
wozu brauchen wir dann eine Inter¬
nationale, gleichgültig, ob es jetzt der
Internationale Bund freier Gewerk¬
schaften oder der Weltgewerkschafts¬
bund ist.
über den Streik bei der Firma
Fröhlich haben wir laufend über
unseren Pressedienst die Tagespresse
und über die jeweilige Ausgabe des
„Gewerkschaftlichen Nachrichtendien¬
stes” die Betriebsräte informiert
Wenn das nicht geschehen wäre,
wüßten Sie wahrscheinlich selbst
nicht, daß es diesen Streik gegeben
hat
Wenn Sie über Ihren monatlichen
Mitgliedsbeitrag von 24 Schilling
schreiben, so bitten wir Sie, gleich
im Zusammenhang mit dem Streik
bei Fröhlich zu bedenken, daß bei
diesem Streik fast jedes einzelne
Mitglied weit mehr an Unterstüt¬
zung erhalten hat, als es in den
letzten Jahren einzahlte. Einen Kon-
ftiki kann es aber in jedem Berufs¬
zweig geben, und dazu muß der
gewerkschaftliche Kampffonds stark
genug sein.
Ganz zu schweigen von der sonsti¬
gen gewerkschaftlichen Tätigkeit, die
geleistet werden muß.
Sie schreiben ferner, daß wir über
die Volksdemokratien schimpfen. Wir
ersuchen Sie, uns mitzuteilen, wo je
ein Schimpfwort gegenüber den Volks¬
demokratien gebracht wurde. Aller¬
dings, und dazu ist auch das Gewerk¬
schaftsblatt da, haben wir die Mängel
und Nachteile da und dort für die
Arbeiter und Angestellten festgestellt.
Aber das gesamte Material, das wir
veröffentlichten, wurde zum Teil aus
Seit 30 Jahren!
Das gute und billige Buch von der
But&ec$dde Quleteßetp
der Gewerkschaftspresse dieser Län¬
der entnommen, und niemand hat es
noch entkräften können Wir haben
ebenso gegen Spanien Stellung ge¬
nommen und lassen es uns auch nicht
verwehren, Mängel in den Verei¬
nigten Staaten oder anderswo aufzu¬
zeigen.
Wir bitten Sie, sich einmal in Ruhe
zu überlegen, ob gerade Ihre Ansidrt
die richtige sein muß, und verbleiben
mit Gewerkschaftsgrüßen
Redaktion der „Solidarität".
Mit dieser schön ausgestatteten, bil¬
derreichen Zeitschrift, die in allgemein
verständlicher-Form alle Gebiete der
Wissenschaft, Kultur und Politik be¬
handelt, wird im österreichischen Zeit¬
schriftenwesen eine Lücke ausgefüllt.
Der nachfolgende Auszug aus dem In¬
halt der Jänner-Nummer wird be¬
stimmt das Interesse breitester Kreise
finden:
Univ.-Prof. Dr. Hans Thirring: Schach
dem Pessimismus!, Univ.-Prof. Dr. Leo¬
pold SchönbaueT: Hoffnungen der Medizin,
Oberbaurat Arch. Ing. Rudolf J. Boeck:
Planung unseres Lebensraumes. Chef¬
redakteur Karl Ausch; Wirtschafts¬
belebung, wenn . . . , Fritz Klenner: Hin
freies Europa ein soziales Europa!, Ger¬
hard Fritsch: Fürchtet euch nicht! (Ge¬
dicht), Dr. Rudolf Jonas: österreichische
Himalajaexpedition 1954, Dr. Maier-
Schoen, München: Giietiertriebzüge für die
Deutsche Bundesbahn, Hermann Kesten:
Ernst Toller zum 60. Geburtstag, Ernst
Toller: Nächte der Gefangenen (Gedicht),
Herbert Kühn: Magie und Zauber in der
Kunst der Eiszeit, Kurt Tucholsky: Splitter,
Werner Warsinsky: Heimkehr eines Toten.
Ferner eine Kulturschau mit Artikeln über
Theater, Kunst und Filme.
Verglichen mit der künstlerischen
Ausgestaltung und der Fülle des Ge¬
botenen isl der Preis von 6,50 Schil¬
ling für das Einzelheit und 18 Schilling
für das Vierteljahresabonnement sehr
niedrig angesetzt.
Einen weiteren Anziehungspunkt er¬
hält die Zeitschriit durch eine Preis¬
rätselserie mit Gewinnen im Gesamt¬
wert von 35.000 Schilling.
Einer Zeitschrift wie der „Schau"
ist durch ihre Absicht, wertvolles Ge¬
dankengut zu vermitteln, weiteste
Verbreitung zu wünschen.
Bestellungen oder Anforderungen
von Probeheften sind zu richten an die
Verwaltung der Zeitschrift „Die
Schau“, Wien, III., Rennweg 1.
Was der Gewerk¬
schafter wissen muß
Erklärungen zur neuen Lohnsteuer
Zur Durchführung des Einkommensteuer¬
gesetzes 1953 hat das Bundesministerium
für Finanzen einen Erlaß herausgegeben,
der die wichtigsten Bestimmungen des
Gesetzes kurz erläutert. Im einzelnen stellt
der Erlaß fest:
Die Steuerfreiheit für Uberstunden¬
zuschläge kann nur für tatsächlich ge¬
leistete Überstunden in Anspruch ge¬
nommen werden. Dies gilt auch für Über-
slundenpauschal Vergütungen.
Die nach schwierigen Verhandlungen er¬
reichte Herabsetzung der Altersgrenze zur
Einstufung in die Steuergruppe II nach Er¬
reichung des vierzigsten Lebensjahres ist
vom Arbeitgeber auch dann zu berücksich¬
tigen, wenn auf der Lohnsteuerkarte die
Steuergruppe I vorgemerkt ist.
Krankenzuschüsse, die neben dem
Krankengeld aus der gesetzlichen Kran¬
kenversicherung gewährt werden, sind
steuerpflichtig.
Steuerfrei bleiben neuen den im Gesetz
angeführten Bezügen weiterhin noch:
1. Die Reinigung der Berufskleidung auf
Kosten des Arbeitgebers. 2. Aufwendungen
des Arbeitgebers für die Zukunftsicherung.
3. Freimilch. 4. Freitrunk. 5. Freitabak.
6. Freie oder verbilligte Mahlzeiten im Be¬
trieb. 7. Der Mietwert freier oder verbil¬
ligter Wohnungen in werkeigenen Ge¬
bäuden, wenn der Unterschiedsbetrag zwi¬
schen dem Uberlassungspreis und dem
ortsüblichen Mietpreis 20 Schilling nicht
übersteigt. 8. Zinsenersparnisse bei zins-
verbilligten oder unverzinslichen Darlehen.
Die in Bau- und Baunebengewerben
und ähnlichen Berufen gewährten Aus¬
lösungen sind auch weiterhin steuerfrei,
sofern sie in Kollektivverträgen, die vor
dem 1. Jänner 1954 abgeschlossen wur¬
den, festgesetzt sind.
Prämien zu Veroesserungsvorsv.iiiagen
sind nur mehr insofern steuerbegünstigt,
als sie nicht auf das Sechstel der festen
Steuersätze angerechnet werden.
Weitere Durchführungsbestimmungen zu
dem Einkommensteuergesetz 1953 werden
voraussichtlich Anfang Februar 1954 be¬
kanntgemacht. H. Gold
Spenden für die Lawtnenopfer
Bis 19. Jänner 1954 sind für den Katastrophen¬
fonds des OGB folgende Beträge eingelangt:
Angestelltenschaft d. Firma Austrolux, Wien,
VII., Schottenfeldgasse 69, S 300,—; Arbeiter¬
schaft der Firma Austrolux, Wien, VII., Schot¬
tenfeldgasse 69, S 300,— ; Franz Edelmann,
Eggenburg, S 15,—; Angestellte und Betriebs¬
rat der Firma Schenker & Co., Wien, IV.,
Wohllebengasse 8, S 800,—; Arbeiterbetriebs¬
rat der Firma Hiestand, Mitterhauser, Wels,
S 100,— ; Alois Berger, Göblasbruck 31, N.-O.,
S 100,—; Jakob Neumann, Wien, XXI., Schlin-
gerhof, S 100,— ; Josef Schwendinger, Haitza-
winkel 16, N.-O., S 20,— ; Betriebsrat der Firma
Trautenberger & Sohn, Wien - Purkersdorf,
S 650,—; Ludwig Fiala, Allentsteig, N.-ö.,
Zwettlerstraße 239, S 10,— ; Karl Hakacz, Wien,
VI., Wallgasse 35/15, S100,—; Arbeiterbetriebs¬
rat der Enzesfelder Metallwerke, Enzesfeld,
S 1000,—; Arbeiter und Angestellte der Firma
G. Beer, Wien, XX., Ospelgasse 18, S 500,—;
Angestelltenbetriebsrat der österreichischen
Brown-Boveri-Werke, Wien, X., Gudrunstraße,
S 1600,— ; Betriebsrat der Firma Zuegg & Co.,
Wien, IM., Obere Weißgerberlände, S 170,—;
Franz Dworak, Wien 149, Anadenstraße 94,
S 25,—; Betriebsrat der Trofaiacher Eisen- und
Stahlwerke A. G., Wien-Klosterneuburg, S 500,—;
Osterr. Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft der
Gemeindebediensteten, Wien, S 10.000, ; An¬
gestelltenschaft d. Sparkasse in Krems, Krems/
Donau, S 225,— ; Arbeiter und Angestellte der
Schuhfabrik Mirus S 951,50; Angestellte der
Firma Samum, Wien, XIX., S 1000,—; Beschäf¬
tigte der Generaldirektion der NEWAG, Wien,
I., Teinfaltstraße 8, S 10.000—; Arbeiter und
Angestellte der Schuhfabrik Nesta S 1093, .
Sämtliche Spenden für den „Katastrophen¬
fonds“ des OGB sind auf das Postsparkassen-
kor.to Nr. 180.800 des österreichischen Gewerk¬
schaftsbundes zu überweisen.
Arbeiter und Angestellte
versichern bei der
Städtischen
Versicherungsanstalt
Wien, I., Tuchlauben 8
Tel.: U 28-5-90
Geschäftsstellen im gonzen Bundesgebiet
SOLIDARITÄT Nr. 208 Seile 3